Mobile World Congress

Telekom setzt auf All-IP-Netze

26.02.2013
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Während auf dem Mobile World Congress die Branche über Mobilfunktechniken wie LTE oder LTE Advanced diskutierten, setzte die Telekom einen anderen Schwerpunkt. Sie hob die Bedeutung der All-IP-Netze auf Glasfaserbasis hervor.

Im paneuropäischen Telekom-Verbund ist Mazdonien das erste Land, indem laut Claudia Nemat, Vorstand Europa und Technik der Deutschen Telekom, das klassische Telefonnetz Gesichte ist und nur noch ein reines IP-Netz existiert. Nemat zufolge hat dies nicht nur den Vorteil höherer Bandbreiten sondern gewährleiste auch ein „Zero Latency Netz“. Hierzu hat der Konzern mit „Terastream“ eine völlig neue Netzarchitektur gestartet. Die Software für den Netzbetrieb wird dabei von den Netzkomponenten in die Cloud verlagert, die Steuerung erfolgt also zentral aus einem Rechenzentrum. Ein Schritt, der Nemat zufolge den Vorteil hat, dass das Provisioning neuer Dienste nur noch Stunden dauere und nicht mehr Tage oder Wochen wie früher.

Netze wie diese, so Nemat weiter, seien schließlich die Voraussetzung, um bei LTE die versprochenen Bandbreiten nicht nur über die Luftschnittstelle zu liefern, sondern auch im Backbone. Erfolgreiche Tests mit LTE Advanced als nächster LTE-Evolutionsstufe hat die Telekom bereits in Österreich gesammelt. Diese verteilte Entwicklung, so die Technik-Chefin, gehöre zu den Grundprinzipien des Konzerns, um in jedem Land neue Basistechniken und Innovationen zu testen.