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Telekom prüft Verkauf von T-Systems-Teilen

09.07.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Deutsche Telekom erwägt zum Abbau ihres Schuldenbergs auch Teile der IT-Service-Sparte T-Systems zu verkaufen. Das berichtet zumindest die "Financial Times Deutschland" mit Verweis auf Unternehmenskreise. Demnach existieren Szenarien, bei denen Rechenzentren und andere Einheiten von T-Systems verkauft werden. Angesichts von Verbindlichkeiten in Höhe von 67 Milliarden Euro gibt es keine Tabus mehr, hieß es. Andererseits will der Bonner Konzern nicht sein Tafelsilber abstoßen, auch Schnellverkäufe soll es nicht geben.

Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick hat sich bis Ende kommenden Jahres Zeit gegeben, den Schuldenberg auf 50 Milliarden Euro zu senken. Eick plant zu diesem Zweck unter anderem Immobilien und das TV-Kabelnetz zu verkaufen. Das Bundeskartellamt hatte dem Bonner Konzern Anfang dieses Jahres untersagt, sechs regionale Kabelnetze an das US-Unternehmen Liberty Media für über fünf Milliarden Euro zu verkaufen. Nun sollen Verhandlungen mit neuen potenziellen Käufern stattfinden. Nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zählt dazu unter anderem die Londoner Investmentgesellschaft GMT Partners. Außerdem sollen sich das britische Unternehmen Compere und Liberty Media erneut für das TV-Kabel interessieren. Um neuen Monopolbedenken vorzubeugen bietet der Medienkonzern Liberty allerdings nicht mehr für alle sechs Kabelnetze. (mb)