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Telekom: Obermann will konsequent handeln

21.03.2007
Nach vier Monaten können man noch keine Wunder erwarten, sagte der Telekom-Chef. Die neue Strategie sei mittel- bis langfristig ausgelegt.

Telekom-Chef René Obermann hat eine konsequente Umsetzung der neuen Konzernstrategie angekündigt. "Wir haben uns vorgenommen, die Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland deutlich zu verbessern, sowohl auf der Produkt- und Marketingseite als auch auf der Preis- und Kostenseite", sagte er in Hannover der dpa. Die Aktionäre und der Markt erwarteten jetzt entsprechende Schritte. Dass Großaktionäre wegen des anhaltend niedrigen Aktienkurses Druck auf den Vorstand ausübten, wies Obermann zurück. "Meine Vorstandskollegen und ich brauchen keine Zusatzmotivation von außen, um zu wissen, was wir erreichen müssen."

Man könne nicht erwarten, dass der neue Vorstand in vier Monaten Wunder bewirken könne. Obermann hatte im November vergangenen Jahres den Posten des Vorstandsvorsitzenden bei der Deutschen Telekom von Kai-Uwe Ricke übernommen. In der Folgezeit wurde das Führungsgremium personell erneuert. Anfang März kündigte Obermann weitere Maßnahmen zum Konzernumbau an, wie unter anderem die Ausgliederung von 50.000 Mitarbeitern in Service-Gesellschaften. Eine mittel- und langfristige Orientierung sei wichtiger, als eine kurzfristige Ausrichtung auf den Aktienkurs, betonte Obermann.

Im Sommer wird die Telekom nach Angaben von Obermann eine Zweitmarke platzieren, um auf dem Markt der Billiganbieter zu punkten. Details wollte er nicht nennen. Nach seinen Worten strebt die Telekom bis 2010 in diesem Bereich einen Umsatz von einer Milliarde Euro an. Dabei sprach er von einem sehr ambitionierten Ziel. "Das Marktvolumen der Billiganbieter schätzen wir auf 20 bis 25 Prozent." Vor diesem Hintergrund dürfe man nicht aus dem Blick verlieren, dass "80 Prozent der Kunden andere Präferenzen haben und ein paar Prozent Preisunterschied für mehr Qualität ausgeben wollen". (dpa/ajf)