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Telekom: Geschickte Terminplanung bei Voicestream-Übernahme

12.02.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Deutsche Telekom liegt bei der Voicestream-Übernahme eigenen Angaben zufolge im Zeitplan. Gerüchte, wonach es zu einer Verzögerung kommen werde, dementierte Telekom-Sprecher Hans Ehnert.

Die Übernahme laufe termingerecht, denn mit Voicestream sei vereinbart, dass die Transaktion nicht vor dem 31. Mai über die Bühne geht, so Ehnert. Amerikanische Insider waren von einem Abschluss des Deals Ende April ausgegangen. Die "New York Times" vermutet hinter der angeblichen Verschiebung um einen Monat eine geschickte Terminplanung: Am 29. Mai wird die Hauptversammlung der Telekom stattfinden. Wäre ein Abschluss vor dieser Hauptversammlung zustande gekommen, so hätten die Voicestream-Aktionäre Bardividenden in einer Gesamthöhe von rund 500 Millionen Dollar erhalten. Nun aber erhalten sie Aktiendividenden in Höhe von 250 Millionden Dollar. Ehnert bestätigt eine entsprechende Zusatzklausel.

Sorgen machen sich die Voicestream-Manager laut "New York Times" auch über den Kurs der Telekom-Aktie. Pro Voicestream-Anteil will die Telekom 3,2 ihrer Aktien und 30 Dollar in bar zahlen. Als der Deal im Juli letzten Jahres eingeleitet wurde, war die Telekom-Aktie 55,27 Euro und die komplette Transaktion 50,7 Milliarden Dollar wert. Inzwischen wird die Telekom-Aktie mit 33,26 Euro gehandelt - der Deal ist damit derzeit noch knapp 30 Milliarden Dollar wert.