Telekom geht neue Ausbildungswege

Telekom geht neue Ausbildungswege Motivierte Schüler im virtuellen Klassenzimmer

26.03.1999
BONN (CW) - Bis 2001 will die Deutsche Telekom AG rund 1450 zusätzliche Ausbildungsplätze schaffen. Bereits jetzt kommen einige Azubis in den Genuß innovativer Lernmethoden: Alternierend zur betrieblichen Ausbildung vor Ort lernen sie im virtuellen Klassenzimmer.

Insgesamt 112 Lehrlinge haben bei der Telekom ihre Ausbildung zum Industriekaufmann mit integriertem Fernstudium der Betriebswirtschaftslehre begonnen. Schwerpunkt ist die betriebliche Ausbildung vor Ort. Die bundesweit verstreuten Schüler sind am heimischen Computer zweimal wöchentlich für je drei Stunden untereinander über eine Video-Konferenzschaltung vernetzt. Zudem korrespondieren sie via Computer mit ihren Lehrern. Nur die Prüfungen werden im realem Klassenzimmer geschrieben.

Zur Vorbereitung treffen sich Schüler und Ausbilder zu mehrwöchigen Präsenzseminaren. Hans-Dieter Seiler, zuständig für die Ausbildung bei der Telekom: "Viele Schüler machen immer noch erst eine Lehre und studieren danach. Diese Ausbildung verzahnt beides und spart somit Zeit."

Die Auszubildenden lernen zudem, mit neuen Medien zu arbeiten. Auch flexibler Einsatz und Verfügbarkeit sowie eine höhere Lernmotivation zeichnen die unkonventionelle Klassenform aus. "Es entwickelt sich eine ganz neue Lernkultur", so die Bilanz Seilers. Darüber hinaus koste die Weiterbildung via Telelearning nur ein Zehntel im Vergleich zu konventionellen Seminaren.

Seit 1997 wurden über 1700 Azubis auch in den vier neuen IT-Berufen geschult. "Für einige unserer Ausbildungsgänge suchen wir für dieses Jahr noch Teilnehmer", sagt Seiler. Bis zum Jahr 2001 erhöht die Telekom ihr Ausbildungskontingent von jährlich 2000 auf rund 2450 Auszubildende.