Löst Middelhoff ab

Telekom-Finanzchef Eick soll Arcandor aus der Krise holen

03.12.2008

Eick bat Telekom um Auflösung seines Vertrages

Der scheidende Telekom-Finanzchef Eick habe um eine Auflösung seines noch bis 2012 laufenden Vertrages gebeten, teilte die Telekom am Dienstag mit. Der 54-jährige Manager soll noch bis Ende Februar den Jahresabschluss 2008 unter Dach und Fach bringen. Über Eicks Nachfolge werde "zeitnah" entschieden, sagte ein Telekom-Sprecher. Eick war Telekom-Finanzvorstand seit Anfang 2000.

Telekom-Chef René Obermann wies auf viele schwierige Situationen hin, die Eick während der Neuausrichtung des Konzerns gemeistert habe. Der studierte Betriebswirt war im November 1999 zur Telekom gekommen, von 2004 an war er stellvertretender Vorstandsvorsitzender.

Krisen-Manager auf verschiedenen Posten

Der Schwabe war Krisenmanager während des Kursverfalls, Regisseur des Schuldenabbaus und wurde auch immer wieder als ein möglicher Kandidat für den Posten des Vorstandschefs gehandelt. Kommissarisch übernahm Eick auch das Amt des Personalvorstands und führte die ersten Gespräche über die Auslagerung von 50.000 Mitarbeitern in Service-Gesellschaften.

Telekom-Aufsichtrsat und ver.di-Bundesvorstand Lothar Schröder sagte, er bedaure den Weggang von Eick. Der Finanzvorstand habe trotz allem Streit für Solidität im Unternehmen gesorgt und auch auf Arbeitnehmerseite Anerkennung geerntet.

Eick verlässt das Unternehmen in turbulenten Zeiten. Zwar sieht Vorstandschef Obermann das Unternehmen bei seinen Sparzielen auf Kurs. Die Telekom steckt allerdings in einer tiefgreifenden Umstrukturierung, um den Preisdruck durch die Wettbewerber aufzufangen. Zuletzt wurde die Schließung von Callcentern an fast der Hälfte der Standorte in Deutschland beschlossen. Darüber hinaus kommt der Konzern mit immer neuen Datenschutz-Pannen nicht aus den Schlagzeilen. (dpa/tc)