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Telekom erwartet offenbar weniger Gewinne

30.01.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Deutsche Telekom wird in den kommenden vier Jahren weniger Gewinn nach Steuern als im vergangenen Jahr ausweisen. Für 2002 geht der Vorstand sogar von einem Jahresfehlbetrag nach Anteilen Dritter von 510 Millionen Euro aus. Das geht aus einem Bericht der "Financial Times Deutschland" unter Berufung auf den vertraulichen Finanzplan des Konzerns hervor. Im Vorjahr erzielte die Telekom, vor allem aufgrund von Beteiligungsverkäufen, einen Überschuss von 7,4 Milliarden Euro. Dem Bericht zufolge soll der Konzernüberschuss im Jahr 2004 gerade einmal die Hälfte dieses Wertes erreichen.

Wie das interne Telekom-Papier jedoch auch zeigt, möchte das Management die Ertragskraft des Unternehmens künftig verbessern. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll im laufenden Jahr auf 16,8 Milliarden Euro steigen und 2004 bei 30,3 Milliarden Euro liegen. Hierbei sind Abschreibungen auf Firmenwerte herausgerechnet. Beim Umsatz weist der Finanzplan eine operative Steigerung von durchschnittlich 13 Prozent pro Jahr aus. Im aktuellen Geschäftjahr sollen die Erlöse um 27 Prozent auf 51,9 Milliarden Euro wachsen, wobei dies aber auch ein Resultat von Sondereinflüssen ist. Hierbei werden erstmals die Unternehmen Debis Systemhaus, Voicestream und Powertel in den Jahresabschluss einbezogen. Während die beiden US-Firmen nur für ein halbes Jahr konsolidiert werden, wird Debis Systemhaus komplett in die Konzernbilanz integriert. Die Dividende für 2001 soll 62 Cent je Aktie betragen.

Dem Bericht zufolge liegen die Hauptgründe für den Gewinnschwund nach Steuern in den Investitionen für die neue Mobilfunktechnik UMTS (40 Milliarden Euro bis 2004) und die hohen Zinslasten für den Kauf entsprechender Lizenzen. Außerdem gebe es hohe Buchverluste durch Abschreibungen auf Firmenwerte von zugekauften Unternehmen, wie etwa des US-Konzerns Voicestream.