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Telekom-Chef Ricke bläst der Wind ins Gesicht

14.08.2006

Ricke weist jeden Gedanken an einen frühzeitigen Rücktritt von sich. Er wolle die Chance des wandelnden Telekommarkts nutzen, beteuert er. Den Aufschwung sollen nun neue Produkte wie etwa ein Festnetz-Handy und Fernsehen über das neue Hochgeschwindigkeitsnetz (VDSL) bringen. Zudem soll stärker gespart werden. Neue Produkte kündigt Ricke allerdings schon seit Jahren gebetsmühlenartig an. Und gespart wird sowieso schon seit langem sein aufs "Schärfste", wie er bei jeder Gelegenheit beteuert.

Selbst wohlwollende Insider werfen Ricke Zögerlichkeit vor. "Er reagiert auf Entwicklungen, dabei muss die Telekom als Marktführer agieren", sagt ein Kenner. Erst Jahre nach der Konkurrenz kündigte die Telekom im Sommer vergangenen Jahres die Einführung des integrierten Festnetz-Handys an und ließ sich dann mit der Vermarktung noch Monate Zeit. Die Verzögerungen kosten den Marktführer viel Geld. Während der Gewinn des Geschäftskundenbereichs T-Systems sinkt, weist Konkurrent BT (früher British Telecom) dort ordentliche Zuwachsraten aus. Mit neuen Produkten und Technologien geht der britische Ex-Monopolist erfolgreich auf die Kundenbedürfnisse sein. Erst kürzlich vergab die Deutschen Post - eigentlich ein Referenzkunde der Telekom - einen Großauftrag an BT.