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Telekom Austria Group kämpft mit Festnetzgeschäft

27.02.2008
Von pte pte
Der Telekommunikationsriese Telekom Austria Group http://www.telekomaustria.at blickt nur bedingt positiv auf das abgelaufene Geschäftsjahr 2007 zurück. Die Rückgänge im Festnetzsegment belasten sehr. "Zwar haben wir mehr verkauft, jedoch weniger verdient", kommentiert Telekom Austria-Group-CEO Boris Nemsic die Konzernsituation gegenüber pressetext. So verbuchte das Unternehmen im Festnetz-, und Mobilfunkbereich einen Anstieg der Umsätze um 3,3 Prozent von rund 4,76 auf etwa 4,92 Mrd. Euro. Trotzdem ging das EBITDA von 1,91 auf 1,86 Mrd. Euro zurück, wofür vor allem die wettbewerbsintensive Heimatmarktlage verantwortlich gemacht wird. Nach wie vor großes Wachstumspotenzial erwartet die Telekom Austria Group hingegen sowohl von ihren Tochtergesellschaften in Bulgarien, Kroatien, Slowenien, Mazedonien als auch von der erst im Oktober erworbenen weißrussischen MDC (pressetext berichtete: http://pressetext.at/pte.mc?pte=071003013 ).

"Das Geschäftsjahr 2007 zeigte weiteres Umsatzwachstum aufgrund der Erfolge unserer internationalen Mobilkommunikationsunternehmen. Dieser Anstieg kompensierte auch größtenteils den Effekt, den der starke Wettbewerb in Österreich auf das EBITDA des Heimatmarkts hatte", so Nemsic weiter. Dem Konzern-Chef nach profitierte der Bereich der mobilen Kommunikation von der Wirtschaftlichkeit der internationalen Unternehmen, sodass ein Kundenzuwachs von 51 Prozent erreicht wurde. Das Mobilkommunikationsgeschäft war für den Konzern maßgeblich vom Ausbau des Marktanteils und dem mobilen Datengeschäft gekennzeichnet. Trotzdem belasten den Konzern im Ergebnis die veränderten regulatorischen Rahmenbedingungen (EU-Roaming).

So steht der erzielte Jahresüberschuss unter dem Einfluss höherer Zinsaufwendungen, die laut Nemsic einerseits auf den Investitionsschub in Weißrussland und andererseits auf höhere Aktionärsvergütungen zurückzuführen sind. So plant der CEO, der Hauptversammlung eine Dividende von 0,75 Euro vorzuschlagen. Zuversichtlich sind die Prognosen für 2008, da man unter Berücksichtigung der positiven Geschäfte in Osteuropa ein Umsatzwachstum von fünf Prozent sowie ein EBITDA-Anstieg von rund drei Prozent veranschlagt. Nach wie vor ein Sorgenkind bleibt das Festnetzgeschäft: "Wir haben uns gegenüber den Wettbewerbern dazu entschlossen, nicht in Schönheit zu sterben, sondern aggressiv mit Bündelpaketen anzugreifen. Dies entspricht einer offensiven Flucht nach vorne", so Rudolf Fischer, stellvertretender Generaldirektor der Telekom Austria Group, gegenüber pressetext.

Beobachter bewerten diese Angriffslaune als richtige Strategie. Zwar stiegen die Umsätze im Festnetzsegment 2007 um 0,6 Prozent auf 2,13 Mrd. Euro, dennoch verringerte sich das EBITDA im Vorjahresperiodenvergleich um 6,3 Prozent auf 705 Mio. Euro. Der Konzern führt diesen Rückgang unter anderem auf höhere operative Aufwendungen aufgrund der Dienstleistungsaufstockung und gestiegener Personalkosten zurück. Im Bereich Mobilkommunikation stiegen die Umsätze um 4,6 Prozent auf rund 3,04 Mrd. Euro, das EBITDA bliebt mit rund 1,18 Mrd. Euro stabil. Die Mobilfunkmarke mobilkom austria konnte den Kundenstock im Vergleich zu 2006 um 9,1 Prozent auf knapp vier Mio. Kunden ausbauen. Die geplante Einführung des iPhones durch T-Mobile Austria http://www.t-mobile.at sieht Nemsic jedoch gelassen: "Das Gerät ist ein tolles Ding. Dennoch lassen die europäischen Absatzzahlen zu wünschen übrig. Da wir andere Modelle haben, die sich besser verkaufen, sehe ich zwar eine Belebung des Wettbewerbs, jedoch keine kurzfristigen Beeinträchtigungen unseres Geschäfts", so der Konzernlenker auf Nachfrage von pressetext. (pte)