Für 2008

Telekom-Aktionäre verweigern Zumwinkel-Entlastung erneut

04.05.2010
Die Aktionäre der Deutschen Telekom haben die Entlastung des ehemaligen Aufsichtsratschefs Klaus Zumwinkel für das Geschäftsjahr 2008 nochmals vertagt.
Telekom-Chef René Obermann auf der Hauptversammlung 2010
Telekom-Chef René Obermann auf der Hauptversammlung 2010
Foto: Telekom AG

Die Mehrheit der Aktionäre stimmte am Montag bei der Hauptversammlung in Köln für den Aufschub. Die Ermittlungen gegen Zumwinkel und den früheren Konzernchef Kai-Uwe Ricke im Rahmen der Spitzelaffäre bei der Telekom sind zwar inzwischen abgeschlossen, bislang hat die Bonner Staatsanwaltschaft die Ergebnisse aber noch nicht veröffentlicht. Bereits im vergangenen Jahr hatten die Aktionäre Zumwinkel die Entlastung verwehrt und die Entscheidung auf dieses Jahr vertagt.

In der Affäre geht es um die Bespitzelung von etwa 60 Personen - Betriebsräte, Aufsichtsratsmitglieder und Journalisten, deren Telefonverbindungsdaten in den Jahren 2005/2006 überprüft und ausgewertet wurden. Die Staatsanwaltschaft ging auch der Frage nach, ob und inwieweit diese Aktionen von der damaligen Konzernspitze angeordnet worden sein könnten. Die Affäre hatte einen Sturm der Entrüstung in der Öffentlichkeit und bei Betroffenen ausgelöst.

In Medienberichten hieß es bereits, dass Zumwinkel und Ricke nicht angeklagt werden sollten. Ein Hauptbelastungszeuge habe sich entgegen früheren Aussagen auf seine Schweigepflicht berufen.

Hauptthema auf dem Aktionärstreffen am Montag waren allerdings das operative Geschäft vor allem in Griechenland und den USA. Dabei stellte sich Telekom-Chef René Obermann hinter seine Auslandssparten: "Wir stehen ohne Wenn und Aber zu unserem Engagement in Griechenland." Mit Blick auf die US-Tochter T-Mobile USA räumte Obermann ein: "Wir wissen, dass wir dort Probleme haben." Trotzdem glaube er an den US-Markt, so der Telekom-Chef. (dpa/tc)