Telegramm

06.10.1995

Snakeman, ein beruechtigter finnischer Softwarepirat, machte bei einer Polizei-Razzia seinem Namen alle Ehre. Die von Nachbarn vorgewarnten Ordnungshueter mussten sich beim Eindringen in die Wohnung erst durch einen Schlangenhaufen arbeiten, ehe sie des Besitzers habhaft werden konnten. Die Polizeiaktion fand auf Draengen von Adobe, Autodesk und Microsoft statt, deren Produkte Snakeman per oeffentliche Bulletin-Boards kostenlos im Land verteilt hatte. Da entsprechendes Unrechtsbewusstsein gerade der Jugend oft fehle, fuerchtet man, dass Snakeman bald einen Nachfolger finden wird.

Wenig zu lachen hatten auch die Mitarbeiter von "Age Concern", der fuehrenden britischen Wohlfahrtsinstitution fuer aeltere Leute. Diebe brachen nachts in das Hauptquartier ein und klauten aus den rund 150 PCs Chips im Wert von 100000 Pfund (rund 240000 Mark). Da damit auch kein Zugang zur Datenbank mehr moeglich war, wurden die Lieferanten der erst vor drei Monaten angeschafften Rechner um rasche Hilfe gebeten.

Big Blue wird die vor drei Monaten angekuendigten Power-PC-Desktops und -Notebooks nicht innerhalb der PC-Division PC Co. vermarkten. Vielmehr plant das Unternehmen, den Vetrieb dieser Maschinen der RS/6000 RISC Server Division zuzuordnen. Damit will die IBM einer unternehmensnahen Quelle zufolge Schwierigkeiten vermeiden, die aus einer Positionierung der High-end- Power-PC-Rechner neben den Massenprodukten auf Intel-Basis entstehen koennten. Allerdings muss auch die RISC-Division die Power-Rechner zunaechst noch ohne OS/2 an die Kunden bringen.