Telegramm

27.04.1995

In noch ein Unix-Paradies kommt der Teufel nicht hinein, wenn Anwender aufpassen: Die im Internet kursierende, vielbeachtete Schnueffelsoftware "Satan" ist nach Mitteilung der Harris Computer Systems Corp. bei Tests am B1-Firewall "Cyberguard" gescheitert.

Eine andere Internet-Geschichte hat ein Sprecher der US Federal Communications Commission (FCC) zurueckgewiesen. Ein Virus namens "Good Times", der durch einfaches Einlesen einer E-Mail Festplatten so gruendlich befalle, dass auf ihnen eine finale Eiszeit herrsche, sei nichts anderes als ein moderner Mythos im "Techno-Jargon". Die Story sei etwa so glaubwuerdig wie die von der Autotuergriff-fressenden Muschel.

Aber nicht alle Gefahren sind Mythen und Enten. Oracle will ein in Zusammenarbeit mit verschiedenen Netzwerkanbietern entwickeltes Sicherheitssystem fuer Middleware herausbringen, das mit Methoden wie Kerberos und Fingerabdruecken die Authentizitaet der Anwender sicherstellt. Die Technik soll im Verlauf dieses Jahres in der Version 2.0 der "Oracle Secure Network Services" vorliegen.

Der Internet-Guru und MIT-Professor Nicholas Negroponte hat bei der Vorstellung seines Buches "Being Digital" auf eine seines Erachtens bald fuer die ganze DV-Industrie verhaengnisvolle Entwicklung hingewiesen: "Andy (Grove, Intel) baut einen schnelleren Prozessor, prompt braucht Bill (Gates) mehr Power. Andy baut einen noch schnelleren, und Bill braucht noch mehr."