Telegramm

17.03.1995

Microsoft will nach den heftigen Kritiken der letzten Tage von dem Vorhaben ablassen, Windows 95 als Distributionsplattform der Buerosuite "Office" einzusetzen. Die Gates-Company hatte urspruenglich vor, die Komponenten ihres Office-Pakets, die sich mit Hilfe eines Decodier-Mechanismus einzeln installieren lassen sollten, zusammen mit dem Betriebssystem an die Kunden auszuliefern.

Compaq hat angekuendigt, Ende Maerz dieses Jahres eine neue Version der High-end-Server-Linie "Proliant" vorzustellen. Die Geraete sollen mit einer Triflex-PCI-Bus-Architektur ausgestattet werden.

Obwohl Big Blue mitunter sehr attraktive Produkte auf den Markt bringt, fehlt es den Planern offenbar am Glauben. Letztes Beispiel ist das Notebook "Thinkpad 701 C", das wegen seiner ausfahrbaren Tastatur zur Zeit Furore macht. Allerdings haben die Big-Blue- Strategen nicht mit der starken Nachfrage nach dem "Butterfly" gerechnet. Das Unternehmen teilte mit, dass bis Mitte des zweiten Quartals mit Lieferschwierigkeiten zu rechnen sei.

Microsoft gibt sich offenbar nicht damit zufrieden, die Entscheidung von Richter Stanley Sporkin anzufechten, der das zwischen dem US-Justizministerium und Microsoft ausgehandelte Consent Decree ablehnte. In der vergangenen Woche stellte das Unternehmen den Antrag, Sporkin den Fall wegen "persoenlicher Befangenheit" abzunehmen. Der Richter sei durch das Lesen anonymer Stellungnahmen und Vorwuerfe voreingenommen.