O2-Betreiber

Telefonica Deutschland verliert vor Fusion mit E-Plus weiter Geld

30.07.2014
Für den O2-Mobilfunknetzbetreiber Telefonica Deutschland wird es vor der Fusion mit E-Plus immer enger.

Im zweiten Quartal fuhr der Ableger des spanischen Telefonica-Konzerns mit 24 Millionen Euro wie in den ersten drei Monaten einen Verlust ein, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Vor einem Jahr hatte ein Minigewinn von 3 Millionen Euro unterm Strich gestanden. Der Umsatz bröckelte wegen des Preiskampfs um 4,4 Prozent auf 1,16 Milliarden Euro, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen fiel um 14,3 Prozent auf 252 Millionen Euro. Das lag an höheren Ausgaben für Marketing und an Tarifsenkungen, um neue Kunden anzulocken.

Zumindest das gelang teilweise: Die Münchener konnten überraschend viele der lukrativen Vertragskunden im Mobilfunk gewinnen. Mit 152.000 Neuverträgen zählte das Unternehmen doppelt so viele wie im ersten Jahresviertel. Der Konzern verwies denn auch auf eine deutlich bessere Dynamik des Geschäfts, der Schwund bei den Erlösen wurde gebremst. Analyst Karsten Oblinger von der DZ Bank ordnet die Bilanz auf Höhe der Markterwartungen ein. Wichtigster Aspekt seien die hinzugewonnenen Mobilfunkkunden. Die Aktie legte im frühen Handel fast ein Prozent zu.

Im Festnetz- und DSL-Geschäft verlor O2 trotz aller Bemühungen aber weiter deutlich an Boden, die Erlöse schrumpften um fast acht Prozent. Das Unternehmen verlor Kundschaft an die Konkurrenz, die Zahl der Anschlüsse sank.

Den Vollzug des Kaufs von E-Plus erwarten die Münchener nach der bedingten Freigabe durch die EU-Kommission weiter noch im laufenden dritten Quartal. Zur Prognose macht das Unternehmen wegen des angestrebten Zusammenschlusses nach wie vor nur verhaltene Angaben. Die operative Marge soll im zweiten Halbjahr wegen höherer Ausgaben etwas niedriger als in den ersten sechs Monaten liegen.

Neue Aussagen zur geplanten Kapitalerhöhung machte Telefonica Deutschland nicht. Mit dieser soll der Baranteil des Kaufpreises an die niederländische E-Plus-Mutter KPN in Höhe von rund 3,7 Milliarden Euro beglichen werden. Inklusive Aktien des neuen Unternehmens soll der Kaufpreis insgesamt gut 8,5 Milliarden Euro betragen. (dpa/tc)