Mobilfunker

Telefonica Deutschland trotzt Preisdruck im Mobilfunkmarkt

03.05.2013
Telefonica Deutschland stemmt sich gegen den Preisverfall in der Mobilfunkbranche.
René Schuster, Deutschlandchef von Telefonica
René Schuster, Deutschlandchef von Telefonica
Foto: Telefonica

Mit einem Zulauf an lukrativen Vertragskunden und weiteren Zuwächsen beim mobilen Internet konnte der im TecDax notierte Mobilfunker die Rückgänge im Stammgeschäft weitgehend ausgleichen. Insgesamt schrumpfte der Umsatz um 2,3 Prozent auf 1,23 Milliarden Euro. Dank Einsparungen und einer soliden Marktposition hielt der Konkurrent von Telekom , Vodafone und E-Plus den operativen Gewinn beinahe konstant.

An der Frankfurter Börse machten die Geschäftszahlen kaum Eindruck. Einem Händler zufolge fielen sie wie erwartet aus. Die Aktie sank um 0,75 Prozent auf 5,98 Euro. Damit liegt sie etwa auf der Höhe des Ausgabekurses im Herbst.

Vor Abschreibungen sank der operative Gewinn von 280 Millionen auf 278 Millionen Euro. Das klassische Mobilfunkgeschäft schrumpft indes weiter. Sowohl bei Vorauszahlern als auch bei den einträglicheren Vertragskunden sank der durchschnittliche Monatsumsatz pro Nutzer. Hiermit liegt die deutsche Telefonica-Tochter ganz im Trend.

Das einst hochprofitable Geschäft mit Handytelefonaten lohnt sich immer weniger. Dazu trägt in erster Linie der Preiskampf bei, der von E-Plus ausgeht. Die KPN-Tochter gehört neben Telefonica Deutschland zu den kleineren Netzbetreibern im Markt und fordert die Konkurrenz regelmäßig mit Niedrigpreisen heraus. Diese ziehen dann nach. Das Ergebnis sind niedrige Preise für Verbraucher und weniger Gewinn für Netzbetreiber, denen folglich das Geld für den Ausbau ihrer Infrastruktur fehlt. Großer Hoffnungsanker bleibt für die Telekomgesellschaften das Geschäft mit dem Datenstrom über das Smartphone.

Hier konnte Telefonica weiter zulegen und Rückgänge im Stammgeschäft ausgleichen. Andere Wachstumsfelder machten sich nicht so gut. Mit Bezahlfernsehen ging es ebenso bergab wie mit der Festnetz/DSL-Sparte. Um im Festnetz-Internet das Ruder herumzureißen, setzen die Spanier verstärkt auf die neue Hochgeschwindigkeits-Infrastruktur der Telekom. Mit der Vectoring-Technik des Branchenprimus verbessert sich die Kapazität drastisch und damit die Wettbewerbsposition gegenüber den Kabelnetzbetreibern. (dpa/tc)