Konzentration auf Lateinamerika und Europa

Telefónica, Worldcom und MCI kooperieren

20.03.1998

Unter anderem sieht die Vereinbarung zwischen den drei Firmen die Gründung einer neuen Company vor, die Worldcoms bestehende Einrichtungen in Europa verwalten soll. Telefónica soll zehn Prozent Anteile an diesem Unternehmen erwerben können. Außerdem wollen die drei Partner ein weiteres Joint-venture ins Leben rufen, um gezielt den süd- und osteuropäischen Markt anzugehen. An diesem Unternehmen, das Sprechern der Companies zufolge möglicherweise "Eurocom" heißen wird, soll Telefónica mit 49 Prozent und Worldcom mit 51 Prozent beteiligt sein. Derzeit ist noch unklar, wann die neue Firma ihre Aktivitäten aufnimmt.

Die Übereinkunft zwischen den drei TK-Companies hat auch Auswirkungen auf den lateinamerikanischen Markt und die USA.So verkündeten MCI und Telefónica ein panamerikanisches Joint-venture (Telefónica-Panamericana MCI = TPAM), bei dem MCI mit 49 Prozent und der internationale Arm des spanischen TK-Anbieters mit 51 Prozent repräsentiert sein soll. TPAM plant die Einrichtung eines volldigitalen Glasfasernetzes, das die großen Geschäftszentren in Südamerika miteinander verbinden soll.

Auch in den USA möchten MCI und Telefónica ein Joint-venture ins Leben rufen, an dem die Partner mit 70 beziehungsweise 30 Prozent beteiligt sein werden. Ziel ist es, spanischsprachige Märkte in den USA und darüber klarer zu adressieren, wobei die Partner ihre Aktivitäten vor allem auf die Bereiche Endkonsumenten und kleine Unternehmen konzentrieren möchten.

Die Vereinbarung zwischen Worldcom, MCI und Telefónica sieht zudem vor, daß Juan Villalonga, Boß des spanischen TK-Konzerns, nach Abschluß der Fusion von MCI und Worldcom dort Vorstandsmitglied wird. Im Gegenzug rückt Bert Roberts, Chairman von MCI, in den Vorstand der Spanier ein. Eine wechselseitige Aktienbeteiligung zwischen den Unternehmen ist nach offiziellen Angaben derzeit nicht geplant. Bernard Ebbers, President und CEO von Worldcom, erklärte zudem, Worldcom habe nicht die Absicht, Telefónica zu kaufen, "Potential für einen Merger" sei aber durchaus vorhanden.