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Telecom Italia schreibt erstmals seit 20 Jahren rote Zahlen

15.02.2002
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Telecom Italia hat in ihrem Geschäftsjahr 2001 nach vorläufigen Zahlen erstmals seit 20 Jahren einen Verlust ausgewiesen. Das Minus wollte der von dem Reifenhersteller Pirelli kontrollierte Konzern nicht näher beziffern. Als Grund für das Defizit nannte der Carrier Abschreibungen auf verschiedene Unternehmenswerte in Europa und Lateinamerika in Höhe von 3,8 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen wuchs jedoch gegenüber 2000 um 4,7 Prozent auf 6,7 Milliarden Euro. Positiv entwickelte sich auch der Umsatz der Telecom Italia, der im Jahresvergleich um 13 Prozent auf 30,8 Milliarden Euro stieg. Trotz des Nettoverlusts will das Unternehmen seinen Aktionären eine Dividende zahlen.

Gleichzeitig kündigte Marco Tronchetti Provera, Chef von Telecom Italia und Pirelli-Chairman, einen Restrukturierungsplan an, in dessen Rahmen die Schuldenlast des TK-Konzerns von derzeit 21,9 Milliarden Euro auf 15 Milliarden Euro im Jahr 2004 reduziert werden soll. Bis dahin will der Carrier seine operative Marge von derzeit 44,4 auf 47 Prozent erhöhen. Um seine Finanzsituation aufzubessern, hat die Telecom Italia bereits damit begonnen, nicht strategische Unternehmensbereiche zu verkaufen. In dieser Woche veräußerte die Gesellschaft ihren elfprozentigen Anteil an dem französischen Mobilfunkbetreiber Bouygues Telecom für 750 Millionen Euro. Zudem ging die 50-prozentige Beteiligung der Telecom Italia an dem Satelliten-TV-Sender Stream für 48,2 Millionen Euro an News. Corp. (ka)