Telecom Italia beharrt auf Unix-Server

Telecom Italia beharrt auf Unix-Server Kundenbetreuung mit NT und Unix

24.04.1998

Um Kundenorientierung im doppelten Sinne ging es, als Telecom Italia bei Siemens-Nixdorf das Workflow-System "Workparty" orderte.Zum einen wollten die Italiener unter der Projektbezeichnung "Roma" die Betreuung ihrer Kunden verbessern, zum anderen verlangten sie vom Lieferanten, daß auch er sich ihren Wünschen beugte.Obwohl Workparty eigentlich eine für das Microsoft-Betriebssystem Windows NT konzipierte Software ist, forderte der Telefondienstleister, daß zumindest die Server-Komponenten unter Unix laufen.

SNI erweitert Portierungs-Know-how

SNI ließ sich auf das Unterfangen ein, eine vollständige Neuimplementierung des Workflow-Systems unter Unix schied jedoch wegen des hohen Aufwands aus. Auch der Ansatz, einzelne Teile neu zu programmieren, wurde nicht weiterverfolgt, weil man die zu erwartenden Probleme eines auseinanderlaufenden Sourcecodes vermeiden wollte.Schließlich stießen die SNI-Entwickler auf "Wind/U" von Bristol Technology, ein Cross-Platform-Tool, das die Portierung wesentlicher Teile von Workparty auf Unix in kurzer Zeit zu ermöglichen versprach.

Der sofortigen Umsetzung dieses Plans stand jedoch im Wege, daß keine Version des Tools für die Reliant-Unix-Systeme von Siemens-Nixdorf existierte.Der Konzernbereich Open Enterprise Computing (OEC) ließ sich jedoch von der strategischen Bedeutung des Werkzeugs überzeugen, so daß mit dem Hersteller ein Partnerschaftsvertrag abgeschlossen wurde.Dieser führte dazu, daß Wind/U und alle damit verbundenen Tools im Januar 1998 für das Reliant Unix verfügbar waren.

Für SNI hat die Integration von Wind/U außer dem Projekt mit der Telecom Italia noch einen weiteren Vorteil: Man kann nun ein wichtiges zusätzliches Portierungsangebot machen.Wind/U hilft nämlich nicht nur bei der Übertragung von NT-Anwendungen auf Unix, sondern auch auf VMS- oder OS/390-Plattformen.Die Entwickler profitieren zudem davon, daß viele Windows-Funktionen wie Active X oder OLE auch unter der Zielplattform zur Verfügung gestellt werden können. Dabei arbeiten sie weiter auf nur einer Sourcecode-Basis.