Offene Architektur erschliesst zusaetzliche Dienste

Telecom Hongkong ersetzt Sybase-Middleware durch Java

12.04.1996

Der asiatische TV-Dienstleister verschob den Start des breitbandigen Interactive Multimedia Service (IMS) um ein Jahr, damit die vorgesehenen Technologien noch einmal ueberprueft werden koennen. Dies scheint den Verantwortlichen angesichts bevorstehender groesserer Veraenderungen bei Soft- und Middleware angebracht. Die Telecom will nun die urspruenglich vorgesehene Middleware von Sybase nicht mehr einsetzen. Die CW- Schwesterzeitschrift "Computerworld Hongkong" zitiert den Managing Director der Telecom, William Lo, der "mit Sybase gerne auch weiterhin zusammenarbeiten wuerde, wenn sie einen staerker objektorientierten Ansatz verfolgen." Dies erscheint ihm aber unwahrscheinlich, "denn sie haben nicht die richtige Technologie". Der Anbieter erwartet durch den Einsatz von Java eine Steigerung der Produktivitaet um fuenfzig Prozent. Vor allem erlaubt die offene Architektur des C++-Derivats, dass von Anfang an neben Standarddiensten wie Video on demand, Teleshopping und Home- Banking auch der Internet-Zugriff angeboten werden kann. Dieser erfolgt direkt ueber die beim Kunden installierten Set-top-Boxen.

Der Dienstleister verweist darauf, dass die Umstellung auf Java ohne Aenderungen an der Netzwerkarchitektur und an den von NEC hergestellten Set-top-Boxen erfolgen kann.

Nach Sybase koennte als naechster Hewlett-Packard von der Entscheidung fuer Java betroffen sein. Bei der Telecom erwartet man von HP Anpassungen beim Server-Betriebssystem. Wie ein Wink mit dem Zaunpfahl liest sich da der Hinweis von Lo, dass sich wegen der offenen Architektur von Java die Abhaengigkeit vom Server- Hersteller reduziert.