Technologischer Vorsprung verkürzt sich stetig:Hardware-Preisverfall bedrängt Trilogy

09.12.1983

PALM SPRINGS (cw) - Der zunehmende Preisverfall auf dem Hardwaresektor wird langsam für den steckerkompatiblen Newcomer Trilogy Inc. zu einem ernstzunehmenden Problem. Diese Ansicht vertrat jetzt Edward Carr, Vizepräsident des amerikanischen Marktforschunginstituts Marketing for Market Search Inc. auf dem Enterprise Information Systems Forum in Palm Springs.

Das schnelle Nachgeben der Preise im MIPS (Millionen Instruktionen pro Sekunde)-Bereich verkürze mehr und mehr den technologischen Vorsprung von Trilogy gegenüber IBM. Der Preis pro MIPS sei seit 1982 mit etwa 338000 US-Dollar angegeben worden. Ausgehend von dieser Rechnung habe Trilogy mit einem wesentlichen Vorteil gegenüber der Konkurrenz rechnen können. Bis jedoch 1985 die ersten Auslieferungen anliefen, sei jedoch bei den Large-Scale-Prozessoren mit einem MIP-Preis von 173000 US-Dollar zu rechnen. 1989 werde er gar nur noch 71000 US-Dollar betragen.

"Unter diesem Gesichtspunkt", so Carr, "erscheint die Trilogy-Strategie nicht mehr so gefährlich. Genau betrachtet sind die Kalifornier der IBM im Preis-/Leistungsverhältnis nur noch um einen Schritt voraus". Unter dem Aspekt, daß Trilogy schon vor Auslieferung der ersten Einheiten mehr als 500 Millionen Dollar investieren müsse, sei ein solcher Vorsprung unter Umständen nicht mehr ausreichend.

Ferner können die Benutzer nach Ansicht von Carr damit rechnen, daß die IBM ihren Vier-Prozessor-Mainframe 3084 durch ein Zwei-Prozessoren-System ersetzen und so ihre Präsenz auf dem Großcomputermarkt untermauern wird. Damit stelle Big Blue nicht nur für Trilogy, sondern auch für PCMs wie Amdahl, Fujitsu und Hitachi, die gegenwärtig über die besseren Maschinen verfügten, eine ernstzunehmende Gefahr dar.