Würdigung des Forschungstransfers in die Wirtschaft:

Technologiepreis für Eumel verliehen

24.01.1986

BONN (lo) - "Leistungsdenken und Risikobereitschaft lohnen sich auch in der Wissenschaft wieder", unterstrich bei der Verleihung des Technologie-Transfer-Preises an verschiedene Disziplinen Bundesforschungsminister Heinz Riesenhuber. Unter anderem wurden zwei Entwicklungen aus der Mikroelektronik prämiert. Die Dotierung beträgt jeweils 15 000 Mark.

Die Entwicklung des Betriebssystems "Eumel " (Extendable Multi User Microprocessor Elan-System) von Mitarbeitern der Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung mbH (GMD) gehöre nach Ansicht Riesenhubers zu den originellsten deutschen Leistungen auf dem Gebiet der System-Software. Eumel sei auf die Bedürfnisse von Lehre und Forschung zugeschnitten, erklärte einer der Preisträger. Hier liege auch der Unterschied zu marktgängiger amerikanischer Software. Ursprünglich wurde das System von der GMD für die Ausbildung von Angestellten und Beamten des öffentlichen Dienstes eingesetzt. Mit geringem Aufwand auf unterschiedlichste Hardware-Architekturen übertragbar, biete sich das GMD-Produkt auch für Schulen an: Bereits 500 Gymnasien

hätten die Software übernommen.

Das System wird mittlerweile von verschiedenen Vertriebspartnern angeboten. Eingeführt sei es auch bei dem Deutschen Anwaltsverein und zahlreichen Reisebüros. Eine Übertragung mit japanischer Schrift sei inzwischen ebenfalls fertiggestellt worden.

Der Einsatz von Sensoren an Industrierobotern gewinnt mit Blick auf Flexibilität und Vorbeugung gegen Schaden im automatisierten Produktionsprozeß an Bedeutung. So gehörte eine Arbeitsgruppe der Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt (DFVLR) mit dem Thema "Sensoren und Methoden der Sensorrückkopplung für Industrieroboter" ebenfalls zu den Preisträgern.