Exponet erstmals in den Kölner Rheinhallen

Technologie wird Commodity

01.12.2000
KÖLN (sra) - In acht Messehallen versammelten die Veranstalter der Exponet, die vom 21. bis 23. November in Köln stattfand, rund 700 Aussteller und mehr als 50 000 Besucher. Verschiedene Vortragsreihen boten Informationen rund um die Themen Infrastruktur, Netze, Telekommunikation, Internet, E-Business und Sicherheit. Kritik äußerten allenfalls die kleineren Aussteller.

Wenig beachtet von den meisten Ausstellern und Besuchern blieb die Änderung des Veranstaltungsortes: Die Exponet fand erstmalig in Köln statt, in den Jahren zuvor war es Düsseldorf gewesen. Die Messestandorte seien weitgehend gleichwertig, konstatierte beispielsweise Christoph Ferdinand, Sales Manager Germany von Global Crossing. Allenfalls eine geringfügig bessere Verkehrsanbindung attestierten die Befragten dem neuen Veranstaltungsort.

In der Key Note "Was kommt nach der Zukunft?" wagten Vertreter von 3Com, Bull, Pironet, Winstar und Business 2.0 einen Blick über den Tellerrand. Der Tenor der Diskussion war, dass die Technologie an Dominanz verlieren und zu einem Allgemeingut werden wird. Die Hersteller müssen allerdings in den kommenden fünf Jahren die technischen Möglichkeiten mit Leben füllen und Inhalte beispielsweise für UMTS entwickeln. Im Zusammenhang mit der dritten Mobilfunkgeneration steht auch die Vision des "Pervasive Networking" - die Menschen sollen künftig immer und überall kommunizieren können.

Neben "Mobile Business" gehörten zu den aktuellen Trends auf der Exponet "Konvergente Netze für Sprache, Daten und Video". Doch auch traditionelle Themen wie Verkabelung kamen nicht zu kurz. Das vielfältige Angebot an Vorträgen und Podiumsdiskussionen stieß beim Publikum auf großes Interesse. Mit dem "Börsenplatz - Zukunft der New Economy" reagierten die Veranstalter auf aktuelle Diskussionen.

Die bekannten Aussteller lobten die Exponet über den grünen Klee. "Normalerweise fängt der erste Messetag langsam an", erläuterte Martin van Schooten, Product Marketing Manager für Europa, den Mittleren Osten und Afrika von Extreme Networks. "Aber heuer war bei uns viel los. Wir hatten viele gute Kontakte." Andreas Guggenbichler, Segment Manager Central Europe von 3Com, bezeichnete die Exponet sogar als "zweitwichtigste (Netzwerk-)Messe nach der CeBIT".

Doch was des einen Freud ist, ist des anderen Leid: Kleinere Firmen räumten zwar ein, Kontakte hoher Qualität gehabt zu haben, aber nicht unbedingt viele. So kritisierten etwa Vertreter des Videoconferencing-Spezialisten CUSeeMe, die namhaften Firmen hätten die besten Standplätze bekommen, und wünschen sich für die Zukunft eine bessere Durchmischung großer und kleiner Firmen - zum beiderseitigen Vorteil. CUSeeMe war dieses Jahr zum ersten Mal auf der Exponet, weil die Interop in Paris zeitgleich zur Systems lag. Noch weiß die Firma nicht, ob sie im nächsten Jahr wieder kommen wird.