Diebold-Kreis erörtert Konsequenzen:

Technik sprengt Management-Tradition

19.10.1984

FRANKFURT (CW)- Mehr Informationstechnik am Arbeitsplatz bedeutet mehr Einzelverantwortung und weniger Koordination - herkömmliche Führungssysteme und Führungsstile müssen überprüft werden. Diese These vertrat Dr. Gerhard Adler, Geschäftsführer der Diebold Deutschland GmbH. auf einem Treffen des Managementkreises im Diebold Forschungsprogramm, das am 27. und 28. September in Kronberg/Ts. stattfand.

Am Thema Management im Zeichen der Informationstechnik erörterten Fachleute aus Wissenschaft und Praxis die Veränderungen, vor die das moderne Management gestellt ist. Arbeitsinhalte und -ablaufe, soziale Beziehungen, Entscheidungsrituale und hierarchische Distanzen werden durch die Informationstechnik in Frage gestellt, analysierte der Führungs- und Organisationspsychologe Dr. Erwin Küchle. IBM-Geschäftsführer Dr. Ihno Schneevoigt warf die Frage auf, wie die Informationsströme neu zu ordnen sind und der öKnowledge-Workerö künftig zu führen ist. Auf die Impulse, die die Informationstechnik auf die marktorientierte Führung von Dienstleistungsunternehmen ausübt, verwies Dr. Eberhard Weiershäuser, Vorstandsmitglied der Westdeutschen Landesbank.

Mit dem technischen Fortschritt steigen die beruflichen Anforderungen an die Mitarbeiter. Deshalb glaubt der St. Galler Wirtschaftspädagoge Professor Rolf Dubs, daß die berufliche Weiterbildung künftig zu den zentralen Führungsaufgaben der Unternehmen gehören wird. Strategische Unternehmensführung, so forderte er weiter, muß umweltgerechte Innovationen möglich machen.