Gefallene Giganten

Technik-Riesen aus vergangenen Zeiten

29.12.2018
Von 
Josh Fruhlinger ist freier Autor in Los Angeles.

Sun Microsystems

Zum Jahr 2000 erzielte Sun Microsystems Rekordgewinne und sein Börsenkurs war auf einem Höchststand. All die verschiedenen Produkte, die Sun über die Jahre herausgebracht hat wurden zu Kundenlieblingen: Jeder wollte Java-Inhalte, SPARC-Server und Solaris nutzen. Was niemand bemerkte: Alle diese Dinge wurden mit Geld aus der Finanzblase gekauft und als diese Blase kurz nach der Jahrtausendwende platzte, erkannten die Leute bald, dass sie x86 Linux-Server für einen Bruchteil der Kosten nutzen konnten. Und Java, in das Sun so viel Geld investiert hatte, war als kostenloser Download verfügbar. Oracle kaufte die marode Firma 2009 auf.

RIM

Am Tag nachdem Steve Jobs das erste iPhone enthüllte, waren sich die überrumpelten RIM-Ingenieure sicher, dass Jobs bei der Bescheibung des iPhones bluffte, weil kein Mobiltelefon all das mit einer sinnvollen Batterielaufzeit leisten könnte. Doch die RIM-Leute täuschten sich. Durch die Fortschritte bei der Akkutechnik und den 3G-Netzwerken wurden Smartphones immer besser und RIMs Vorherrschaft verschwand noch bevor RIM sein veraltetes Betriebssystem aktualisieren konnte.

Myspace

Myspace entstand Anfang der 2000er Jahre und zog rasch an dem Pionier Friendster vorbei. Doch dann ging alles schief, gab Mitgründer Chris DeWolfe zu. Die ColdFusion-Codebasis, die es zunächst einmal einfach machte die Seite ins Netz zu bringen, erschwerte es aber, Myspace schnell zu erweitern und zu verbessern. Zudem stand Myspace plötzlich unter dem Druck Profit machen zu müssen und sich mit Werbung überladen zu müssen.

Atari

Der Atari 2600 war mit seinen Spielen wie Space Invaders in den 1980er Jahren ein Riesenhit. Das hielt allerdings nicht lange an. Ataris beste Programmierer verließen das Unternehmen wegen zu schlechter Bezahlung. Konkurrierende Konsolenhersteller holten auf und zogen schließlich an Atari vorbei.

Sony

Sony entwickelte den Walkman und verdiente damit ein Vermögen. Doch Sony verpasste die Chance auch den Nachfolger des Walkman zu entwickeln. Das gelang stattdessen Apple mit dem iPod. Sony ist natürlich nicht untergangen, aber eben längst nicht mehr so mächtig wie zu Walkman-Zeiten. Und muss sich zudem in letzter Zeit mit massiven Hackerangriffen herumschlagen. (PC-Welt)