Microsoft Teams

Tech-Tipps für hybride Meetings

10.12.2021
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Nach bald zwei Jahren pandemiebedingtem Home-Office steht bald (hoffentlich) wieder die zeitweise Rückkehr der Mitarbeiter ins Büro an. Microsoft hat eine Reihe von Best Practices zusammengestellt, um die hybride Nutzung von Teams-Meetings zu verbessern.
Auch mit der Rückkehr ins Büro wird ein Großteil der Meetings digital oder hybrid stattfinden.
Auch mit der Rückkehr ins Büro wird ein Großteil der Meetings digital oder hybrid stattfinden.
Foto: monticello - shutterstock.com

Es zeichnet sich ab, dass ein Großteil der Mitarbeiter auch nach der pandemiebedingten Home-Office-Tätigkeit nicht in Vollzeit ins Büro zurückkehren wird. Als Resultat müssen künftig auch im Office mehr Meetings digital stattfinden, die von Covid-19 noch Präsenzveranstaltungen waren. Dies wiederum führt dazu, dass der Bandbreitenbedarf im Büro gegenüber zur Vor-Corona-Zeit deutlich ansteigt.

Microsoft Teams: 3 Schritte zur Hybrid-Work-Optimierung

Microsoft hat drei Schritte zusammengestellt, mit deren Hilfe Unternehmen die (technische) Qualität von Teams-Besprechungen verbessern können - unabhängig davon, welche Geräte die Teilnehmer verwenden oder wo sie sich befinden:

1. Direkter Zugriff auf Teams sicherstellen

Für ein optimales Nutzererlebnis in Teams-Meetings ist es wichtig, eine direkte Verbindung zu den Service-Endpunkten herzustellen, insbesondere was die Kategorie "Optimize" betrifft. Dabei handelt es sich um drei Teams-spezifische IP-Adressbereiche mit vier UDP-Ports.

Für die optimale Nutzung von Microsoft Teams müssen diese vier UDP-Ports auch im Unternehmensnetz offen sein.
Für die optimale Nutzung von Microsoft Teams müssen diese vier UDP-Ports auch im Unternehmensnetz offen sein.
Foto: Screenshot Microsoft

Ähnlich wie bei der Implementierung von VPN-Split-Tunneln empfiehlt Microsoft, einen Proxy-Bypass und eine offene UDP-Konnektivität zu diesen dienstspezifischen Endpunkten zu implementieren, um die Teams-Nutzung in Unternehmensnetzen zu verbessern. Die meisten Unternehmen hätten dies zwar bereits gemacht, räumt Microsoft ein, allerdings empfehle es sich nachzuprüfen, ob diese Endpunkte auch vom Büro aus erreichbar sind.

Die Registerkarte TCP in Microsofts CQD Power BI-Berichten könne dabei helfen, Netzwerke zu identifizieren, in denen keine direkten UDP-Verbindungen hergestellt werden können, und Bereiche zu ermitteln, die keine direkte Dienstkonnektivität zulassen. Darüber hinaus lasse sich die Konnektivität mit dem Teams Network Assessment Tool überprüfen. Wurden bereits Gebäudeinformationen in das Call Quality Dashboard (CQD) hochgeladen haben, lassen sich die Standorte mit Problemen direkt identifizieren.

Auch die Kontrolle der TCP Streams über einen längeren Zeitraum hilft für eine bessere Teams-Qualität.
Auch die Kontrolle der TCP Streams über einen längeren Zeitraum hilft für eine bessere Teams-Qualität.
Foto: Screenshot Microsoft

Nutzen Sie Teams-Live-Events, sollten Sie die Implementierung einer eCDN-Lösung in Erwägung ziehen, empfiehlt Microsoft in diesem Zusammenhang. Auf diese Weise ließe sich die Bereitstellung von Videostreams für die Zuschauer im Büro zu optimieren, ohne die Netzwerk-Performance zu beeinträchtigen.

2. Netzwerkkapazität und -nutzung analysieren

Es ist ein offenes Geheimnis, dass Hybrid Work den Bandbreitenbedarf der Endanwender erhöht. Zwar ist Teams in der Lage, sich an die verfügbare Bandbreite anzupassen, so Microsoft, allerdings leide darunter die Qualität. Die Empfehlung: Überwachen Sie die Auslastung der Proxys und die Erschöpfung der NAT-Pools (Network Address Translation), wenn diese an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen.

Mit der Rückkehr der Mitarbeiter ins Büro seien aber auch andere Aspekte zu prüfen, etwa die Anzahl der Nutzer und die Geschwindigkeit, mit der die Rückkehr erfolgt. Laut Microsoft lassen sich die aktuellen Nutzungsmuster mit dem CQD, dem Quality of Experience Report Set und einem speziellen Back to Office Report analysieren. Diese Berichte ermitteln nicht nur die Traffic-reichsten Stunden und Tage, sondern bieten auch Filtermöglichkeiten nach ASN (Autonomous System Numbers) und öffentlichen IP-Adressbereichen, um nach bestimmten Regionen, Ländern oder Standorten zu sortieren.

Microsoft hat außerdem aktualisierte Bandbreitenschätzungen für typische Szenarien veröffentlicht und empfiehlt Unternehmen, die Kapazität der relevanten Netzwerkverbindungen genau zu überwachen. Die Verwaltung der User Experience, einschließlich der Einsetzung eines Qualitätsbeauftragten, und regelmäßige Qualitätsprüfungen ermöglichten es, Trends zu erkennen, bevor sie zu einem Problem werden.

Alternativ lässt sich der aktualisierte Network Planer im Teams Admin Center verwenden, um den Bandbreitenbedarf zu schätzen. Wie bei jedem Simulationsmodell sollte dies als Ausgangspunkt dienen und mit der Überwachung der Netzwerkkapazität ergänzt werden, um den geschätzten Bandbreitenverbrauch zu verfeinern, wenn mehr Benutzer ins Büro zurückkehren, so Microsoft.

3. Benutzergeräte für Teams optimieren

Für die technische Qualität von Teams-Meetings spielen sowohl persönliche Devices als auch Konferenzraumgeräte wie Teams Rooms eine entscheidende Rolle. Entsprechend wichtig ist es daher, dass alle Geräte für die Nutzung optimiert sind. Microsoft empfiehlt hier, die Geräteverwaltungsfunktionen im Teams Admin Center nutzen, um schnell Teams-Rooms-Geräte zu identifizieren, die einen ungesunden Status aufweisen. Auf diese Weise ließen sich schnell Abhilfemaßnahmen einleiten, bevor ein Standort wieder aufgemacht wird.

Weitere Ressourcen rund um die optimale Konfiguration von Microsoft Teams finden Sie auf der Teams-Website für Administratoren und IT-Experten.