TDS will Geschäftsprozesse übernehmen

02.02.2005
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Zurzeit, das machte TDS-CEO Eberhardt klar, konzentriert sich das Unternehmen neben den angestammten Geschäften mit IT-Outsourcing und SAP-Beratung auf den Vertrieb von HR-Diensten für mittelständische Kunden. Das umfasst auch die Übernahme kompletter Personalabteilungen inklusive der Mitarbeiter. Bis Ende des Jahres strebt TDS mit Personaldiensten einen Umsatz von 29 bis 30 Millionen Euro an. Der starke Zuwachs werde allerdings dadurch begünstigt, dass die Übernahmen erstmals voll konsolidiert werden. Organisch will TDS im HR-Umfeld im deutlich zweistelligen Prozentbereich zulegen.

Soeben wurden die beiden gekauften Unternehmen BFD und GOD in den neuen Geschäftsbereich "TDS HR Services & Solutions" eingebracht, da denkt TDS-Chef Eberhardt schon über eine weitere Expansion nach: "Wir haben noch mehr BPO-Bereiche im Kopf, die wir möglicherweise angehen werden. Denkbar sind zum Beispiel Betriebsthemen in der Versicherungsbranche, weitere Backoffice-Prozesse etwa in der Buchhaltung und im Rechnungswesen sowie Kundenpflege und Abrechnung."

Kommentar Von Joachim Hackmann TDS bringt sich im Markt für Human Resource Business Process Outsourcing (HR BPO) frühzeitig in Stellung. Dieser Schritt ist richtig - loben die Analysten. Das stimmt aber nur dann, wenn sich der Markt, wie von den Analysten vorhergesagt mit zweistelligen oder zumindest hohen einstelligen Zuwachsraten pro Jahr entwickelt, so dass sich das in zwei Akquisitionen investierten Geld auch wirklich auszahlen kann. Doch die Prognosen der Marktbeobachter beruhen zumeist auf Eigenauskünften der Branche, ein Garant für eine anziehende Nachfrage sind sie nicht. TDS hat selbst leidvolle Erfahrungen mit aufgebauschten Hoffnungen rund um das Thema Application-Service-Providing (ASP) gemacht. Das Scheitern der eigene ASP-Tochter Sorentiq hat viel Geld gekostet, und die ungezügelte Expansionsstrategie in der Dotcom- und E-Business-Ära hätte das Unternehmen beinahe in den Ruin getrieben. Für TDS bleibt das solide Geschäft mit dem IT-Outsourcing das wichtigste Standbein, das sollten die Schwaben bei aller Zuversicht im HR-BPO-Markt nicht vergessen.
Kommentar Von Joachim Hackmann TDS bringt sich im Markt für Human Resource Business Process Outsourcing (HR BPO) frühzeitig in Stellung. Dieser Schritt ist richtig - loben die Analysten. Das stimmt aber nur dann, wenn sich der Markt, wie von den Analysten vorhergesagt mit zweistelligen oder zumindest hohen einstelligen Zuwachsraten pro Jahr entwickelt, so dass sich das in zwei Akquisitionen investierten Geld auch wirklich auszahlen kann. Doch die Prognosen der Marktbeobachter beruhen zumeist auf Eigenauskünften der Branche, ein Garant für eine anziehende Nachfrage sind sie nicht. TDS hat selbst leidvolle Erfahrungen mit aufgebauschten Hoffnungen rund um das Thema Application-Service-Providing (ASP) gemacht. Das Scheitern der eigene ASP-Tochter Sorentiq hat viel Geld gekostet, und die ungezügelte Expansionsstrategie in der Dotcom- und E-Business-Ära hätte das Unternehmen beinahe in den Ruin getrieben. Für TDS bleibt das solide Geschäft mit dem IT-Outsourcing das wichtigste Standbein, das sollten die Schwaben bei aller Zuversicht im HR-BPO-Markt nicht vergessen.