Tausche CeBIT gegen Info

11.03.1994

Um ein Statement zur CeBIT kommt Trauerwein nicht herum. Man wird dort sein, keine Frage, schon um als einer unter Stuecker 550000 Topentscheidern zu zeigen, dass es einen noch gibt in der Branche. Man wird Visitenkarten tauschen und Orientierungsgespraeche fuehren: "Hallo, wie gehts denn so, beruflich und lebermaessig?" "Kann nicht klagen, eine Leber kennt keinen Schmerz." Die Antwort ist so verhuellend wie die Frage scheinheilig. Immerhin koennte Sebastian noch klagen, mit Betonung auf dem Konjunktiv, wenn ihm auch immer weniger IBM-Vertraute zuhoeren. Doch das ist kein Messethema. Zur CeBIT-Fassade gehoert, dass Brancheninterna nicht ausgebreitet werden. Auf wundersame Weise sind fuer acht Tage fast alle Sorgen verflogen. Keiner kann einem die Aufgabe abnehmen, den Messebesuch effektiv zu gestalten - just in CeBIT-time sozusagen Loesungen fuer DV-Probleme zu finden, die es in der Anwendungspraxis gar nicht gibt. Wer hat schon einmal nachgerechnet, wieviel Nettozeit einem Besucher fuer die Informationsaufnahme zwischen den Hallenwanderungen in Hannover bleibt. Trauerwein will es gar nicht so genau wissen. Er wird den Stand eines x-beliebigen Ausstellers aufsuchen, um sich dessen Client-Server-Konzept erklaeren zu lassen. Sollte wider Erwarten danach noch ein weiterer Messebesuchstermin zeitlich moeglich sein, kann Sebastian die Leute auf dem Debis-Systemhaus-Stand mit der Frage erschrecken, ob sie die aktuellen Beteiligungsverhaeltnisse der Daimler-Tochter kennen - das Client-Server-Quiz ist ein Kinderspiel dagegen. Und das will schon etwas heissen.