Speicher aus der Cloud

Taugt Storage as a Service als Alternative?

04.05.2009
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Anbieter planen weitere Storage-Angebote im Netz

Die Analysten von Gartner gehen davon aus, dass sich die Zahl der Cloud-Storage-Angebote im Lauf des Jahres weiter erhöhen wird. Neben den bereits vertretenen Anbietern wie Amazon und EMC wollen IT-Schwergewichte wie IBM, Google, Microsoft und Symantec dem Wettbewerb das Feld nicht kampflos überlassen:

  • IBM forciert im Rahmen seiner "Blue-Cloud"-Strategie Techniken, mit denen Anwender Prozesse in ihren Rechenzentren automatisieren und damit effizienter abwickeln können. Was sich zunächst als "Private Cloud" beim Kunden abspielt, kann in späteren Phasen auch als Public Cloud ins Netz wandern. IBM mit seinen Rechenzentren und der eigenen Servicemannschaft scheint sich darauf zumindest schon vorzubereiten.

  • Google, das sich mit Textverarbeitung und Tabellenkalkulation stark in Sachen Software as a Service engagiert, hält sich mit Cloud-Storage noch zurück. Nach wie vor kursieren Gerüchte um das virtuelle "GDrive". Analysten zufolge wird der Google-Speicher im Netz über kurz oder lang kommen, als logische Fortsetzung der bereits bestehenden Online-Services. Lediglich der Preis könnte den Google-Verantwortlichen Kopfzerbrechen bereiten, da die User ein kostenloses Angebot erwarten, dem Betreiber aber zusätzliche Infrastrukturkosten entstehen.

  • Microsoft hat schon im vergangenen Jahr mit "Azure" eine eigene Cloud-Plattform angekündigt. Kunden sollen damit eine komplette Infrastruktur aus Rechen- und Speicherkapazitäten inklusive Windows-Betriebssystem via Internet nutzen können. Am ehesten lässt sich das Angebot mit Amazons "Elastic Compute Cloud" (EC2) vergleichen. Aktuell baut Microsoft die dafür notwendigen Rechenzentren auf. Einen Zeitplan, wann welcher Dienst verfügbar sein wird, gibt es noch nicht. Darüber hinaus bietet Microsoft den Windows-Live-Nutzern bereits mit dem "Skydrive" 25 GB kostenlosen Speicherplatz im Netz.

  • Symantec richtet sich mit seinem kürzlich vorgestellten Dienst "Norton Online Backup" vorrangig an Endanwender beziehungsweise kleine Firmen. Daten von bis zu fünf PCs im Netz lassen sich über eine gemeinsame Konsole absichern. 25 GB kosten 49 Dollar im Jahr. Die Kapazität lässt sich in Schritten von 10, 25, 50 und 100 GB erweitern.