Speicher aus der Cloud

Taugt Storage as a Service als Alternative?

04.05.2009
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Online-Speicher - Gebühren für Platz und Datentransfers

Einfachen Online-Speicher bieten Amazon mit dem "Simple Storage Service" (S3) und EMC mit "Mozy". Kunden zahlen bei Amazon zwischen 15 und 18 US-Cent pro GB und Monat. Je mehr Speicher belegt ist, desto niedriger fällt die Gebühr aus. Eine Limitierung des Speicherplatzes gibt es nicht. Zusätzlich fallen Gebühren für den Datentransfer an. Bis 30. Juni hat der Service-Provider diese auf drei US-Cent pro übertragenes GB im Monat gesenkt. Ansonsten werden je nach Datenvolumen zwischen zehn und 17 US-Cent fällig. Die Amazon-Verantwortlichen versprechen ihren Kunden eine Verfügbarkeit von 99,9 Prozent. Sollte die Ausfallrate höher liegen und der Betreiber daran schuld sein, können die Kunden Preisnachlässe zwischen zehn und 25 Prozent einfordern.

EMC bietet seinen Netzspeicher Mozy in zwei Varianten an. Die Consumer-Version offeriert bis zu 2 GB Online-Storage kostenlos, wer mehr Platz benötigt, zahlt 4,95 Dollar pro Monat, egal wie viel Platz er braucht. Darüber hinaus hat der Speicherspezialist mit MozyPro Online-Backups für Unternehmen im Programm. Für Client-Rechner fallen 3,95 Dollar Lizenzkosten und 50 US-Cent pro GB und Monat an. Die Server-Lizenz kostet 6,95 Dollar bei gleichen Gebühren für das Speichervolumen. Der Service umfasst eine sicher verschlüsselte Datenübertragung sowie automatisierte Backup-Funktionen und Snapshots. Außerdem lässt der Service inkrementelle Backups zu. Anwender sollen so Zeit und Bandbreite sparen.

Die Anbieter sind optimistisch, was die weitere Entwicklung von Online-Speicher betrifft, tun sich aber schwer, konkrete Prognosen abzugeben. "Das ist ein brandneuer Markt", sagte kürzlich EMC-Chef Joseph Tucci. Setze man die Nutzerzahl mit den weltweit eingesetzten PCs in Relation, sei die Marktdurchdringung bis dato noch sehr gering. Doch gerade deshalb sei das Potenzial für weiteres Wachstum auch in konjunkturell schwierigen Zeiten vorhanden. Tucci geht davon aus, dass die Einnahmen mit Online-Backups weiter zulegen werden. Konkrete Zahlen vermochte der EMC-CEO allerdings nicht zu nennen. "Es könnte irgendwann ein Milliardengeschäft werden", so seine vorsichtige Prognose. "Bis es so weit ist, muss der Markt aber noch gewaltig wachsen."