Netbook-Ersatz mit Chrome OS

Taugen Chromebooks für Profis?

02.09.2011
Von 
Hans-Christian Dirscherl ist Redakteur der PC-Welt.

Chromebook goes Business

Ein geradezu klassischer Einsatzzweck dürfte das Chromebook als Thin Client in Unternehmen sein. Sprich: Der Mitarbeiter verbindet sich über das Chromebook an einem beliebigen Arbeitsplatz, ja sogar von einem Standort außerhalb des Unternehmensgebäudes mit dem zentralen Unternehmensserver. Er benutzt dann ausschließlich die Software, die ihm das Unternehmen vom Server aus auf seinem Chromebook zur Verfügung stellt. Als Apps im Browser Chrome. Diese Apps kann man sich aus dem Chrome Web Store herunterladen.

Die IT-Abteilung kann über ein Web-Frontend (die so genannte Web-based Management Console) alle Chromebooks samt den Benutzerzugängen zentral konfigurieren und verwalten. Die IT-Abteilung kann Chrome-Apps erstellen, die genau auf die Bedürfnisse des Unternehmens zugeschnitten sind. Die Administratoren können leicht einheitliche Policys und Gruppenrichtlinien für alle Mitarbeiter durchsetzen, eigene Unternehmens-Apps stehen problemlos sofort allen berechtigten Mitarbeitern zur Verfügung. Und der stete Kampf gegen Malware auf den Desktop-PCs erübrigt sich ebenfalls. Das spart nicht nur Supportkosten, sondern reduziert auch die Ausfallzeiten. Die Inbetriebnahme eines neuen Chromebooks und der Umzug von einem älteren Gerät auf ein neues Chromebook gehen schnell und problemlos über die Bühne.

Einen klassischen VPN-Client kann der Außendienst-Mitarbeiter oder der Home Office-Worker natürlich nicht auf dem Chromebook installieren. Aber das Unternehmen kann ihm ja alle erforderlichen Anwendungen via Cloud Computing zur Verfügung stellen, so dass ein VPN-Zugang nicht mehr nötig wird. Dateiverzeichnisse könnten im Browser via FTP durchforstet werden. Google arbeitet aber wie erwähnt bereits daran, VPN-Support zu implementieren.

Geht ein Chromebook verloren oder wird es gar gestohlen, so hält sich der Schaden für das Unternehmen in Grenzen. Denn auf dem Chromebook liegen ja (fast) keine Unternehmensunterlagen. Lediglich Zugangsdaten für Cloud-Dienste sind vielleicht im Browser hinterlegt.