Neue Unterwasser-Kabel-Strecke

Tata Communications realisiert weltumspannenden Glasfaserkabel-Ring

22.03.2012
Mit dem Lauch einer neuen Untersee-Kabel-Strecke, die die Golf-Region über Mumbai, Indien, mit dem Rest des Tata Global Network (TGN) verbindet, hat der indische Kommunikations-Dienstleister seine Vision eines eigenen Kabelrings rund um Welt realisiert.
Vinod Kumar, CEO von Tata Communications
Vinod Kumar, CEO von Tata Communications

Die neue Kabelstrecke, die in den vergangenen 24 Monaten mit rund 800 Millionen Dollar Investitionen verlegt wurde, bindet nicht nur wichtige Märkte in der Region wie die Vereinigten Arabischen Emirate, Qatar, Oman, Bahrain und Saudi-Arabien an Indien und den Rest des Tata Global Network an. Wie der CEO von Tata Communications, Vinod Kumar, auf dem Global Media & Analyst Summit in Dubai bekannt gab, könne Tata den Kunden mit dem komplett in einer Hand befindlichen Kabelnetzwerk rund um die Welt außerdem höhere Verfügbarkeit und Flexibilität gewährleisten.

Byron Clatterbuck, President Global Carrier Solutions, führte dazu in einem CW-Gespräch näher aus, dass der Netz-Traffic dank des Rings bei Störungen an einer Stelle in die andere Richtung umgeleitet werden könne. Dies sei ein nicht unerheblicher Aspekt, wenn man überlegt, dass die Leitungen durch Erdbeben- und Tsunami-gefährdete Regionen gehen Unterseekabel immer wieder mal von Schiffsankern beschädigt werden und damit eine ganze Region vom Internet abgeschnitten ist. Resultat dieser Art von Routing sei natürlich eine höhere Latency. Die Bandbreite auf der neuen Strecke beträgt zunächst 10G, könne jedoch auf 40G angehoben werden.

Kunden von Tata Communications sind Carrier und multinationale Unternehmen, die eine schnelle und sichere Verbindung zu ihren Niederlassungen benötigen. Wenig überraschend ist Tata dabei besonders gut in seiner Heimatregion aufgestellt, ähnlich wie Verizon Business oder AT&T etwa für Unternehmen mit Niederlassungen in den USA meist erste Wahl sind und T-Systems etwa in Brasilien gut aufgestellt ist. Spekulationen zufolge erwägen die Inder aber die Übernahme des stark angeschlagenen Kabelnetzbetreibers Cable & Wireless Worldwide (CWW), der eine hohe Präsenz in Großbritannien und dem asiatisch-pazifischen Raum vorweisen kann.

In Deutschland, wo Tata Communications einen großen Hub am Finanzstandort Frankfurt betreibt und gute Verbindungen nach Osteuropa vorweisen kann, zählen die Inder rund 50 Prozent der Dax30-Unternehmen zu ihren Kunden. Ein Referenzkunde ist etwa Hannover Rück: Tata stattete im Auftrag des Versicherungskonzerns 18 Standorte in 16 Ländern mit Cisco-Telepresence-Räumen aus und übernimmt Wartung, Verwaltung sowie Concierge-Leistungen für die Zeitplanung und Reservierung. Der im Geschäftsjahr 2011 in Deutschland erzielte Umsatz betrug rund 100 Millionen Dollar Umsatz, ein Plus von 33 Prozent gegenüber dem Vorjahr.