"Keine Nullrunde geplant"

Tarifverhandlungen bei T-Systems ergebnislos vertagt

27.01.2010
Die Tarifverhandlungen bei der Telekom-Großkundensparte T-Systems sind am Mittwoch ohne Ergebnis vertagt worden.

Die Positionen der Verhandlungspartner lägen noch so weit auseinander, dass T-Systems kein konkretes Angebot vorlegen konnte, hieß es am Mittwoch in einer Pressemitteilung der Telekom. Es sei aber keine Nullrunde geplant. Die Arbeitnehmerseite fordert laut Ver.di-Bundesvorstand Lothar Schröder eine Lohnerhöhung von fünf Prozent.

Das Unternehmen hat sich einen maßvollen Tarifabschluss zum Ziel gesetzt. Vor dem Hintergrund des weiterhin anhaltenden Preisdrucks in der Branche dürfe die eingeleitete Trendwende bei T-Systems nicht durch hohe Kostensteigerungen gefährdet werden, hieß es. Für 2010 hatte Spartenchef Reinhard Clemens erst am Montag ein Wachstum bei Umsatz und Ergebnis in Aussicht gestellt. Im vergangenen Jahr hatte T-Systems beim Umsatz unter der Wirtschaftskrise gelitten, sich aber in den schwarzen Zahlen halten können.

Auf der Arbeitnehmerseite herrscht angesichts dieser Entwicklung Unverständnis, warum T-Systems noch kein Angebot vorgelegt hat: "Es ist eine unglaubliche Doppelmoral, den Finanzmärkten ein glänzendes Unternehmen darzustellen, das gegenüber den Arbeitnehmern arm gerechnet wird", schimpfte Schröder und kündigte an: "Das Ganze läuft auf einen Konflikt zu." Bei der nächsten Tarifrunde Mitte Februar sei die letzte Chance, diesen abzuwenden. (dpa/tc)