Software von Microsoft noch nicht freigegeben

Tandem stellt als erster NT-Server mit Wolfpack vor

22.08.1997

Das Wort "Cluster" könnte zum Wort des Jahres 1997 in der DV-Szene avancieren, soviel Wind machen Hardwarehersteller und Microsoft-Marketiers um das Verfahren zur Kopplung zweier Rechner, das in den Redmonder Labors schon seit geraumer Zeit entwickelt wird.

Dem Hersteller fehlertoleranter Systeme, Tandem Computers Inc., wurde die Wartezeit bis zur endgültigen Freigabe der Microsoft-Lösung zu lange. Der seit kurzem zu Compaq gehörende Anbieter stellte nun den CS150 vor, der mit der zweiten Betaversion von Wolfpack - offizieller Name: "Microsoft Cluster (!) Server" - ausgeliefert wird. Erst zum Jahresende will Microsoft die Software zusammen mit Win- dows NT 4.0 als Bundle anbieten.

Der Zwei-Wege-SMP-Server arbeitet mit Intels Pentium-Pro-Prozessoren (200 Megahertz) und bis zu 1 GB Hauptspeicher je Knoten. Die beiden Rechnerknoten im Gehäuse verwalten zusammen bis zu 310 GB an Daten, die gemeinsam nutzbar sind.

Der CS150 läßt sich unterschiedlich konfigurieren: als Zwei-Knoten-Cluster mit zwei aktiven Knoten oder mit einem aktiven und einem passiven Rechnerteil. Schließlich kann er auch als zwei separate, nicht geclusterte Einzelmaschinen in einem Gehäuse eingesetzt werden.

Schnell wird der Rechner durch Tandems "Servernet"-Architektur, die seine Prozessoren vom I/O-Verkehr befreit. Die 1995 vorgestellte Technik - eine Art "Zwischenschicht" aus Routern - erlaubt die Kommunikation von jedem Systemteil (CPU, Festplatte, Kommunikationseinrichtung) mit jedem. Nach Angaben von Tandem-Chef Roel Pieper wurde die patentierte Technik an 15 andere Server-Hersteller lizenziert.