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Talkline konzentriert sich auf Mobilfunkgeschäft

02.10.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Elmsholmer Talkline GmbH will im nächsten Jahr ihre defizitäre Festnetz- und Internet-Sparte schließen. Von der Umstrukturierung des Geschäftsbereichs sind rund 400 Mitarbeiter betroffen. Auch die profitable Talkline ID GmbH, Vermarkter von Telefonmehrwertdiensten, soll verkauft werden. Der Servicebereich erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2001 einen Umsatz in Höhe von 101 Millionen.

Als Grund für die Entscheidung, den Festnetz- und Internet-Bereich aufzulösen, gab der neue Vorsitzende der Geschäftsführung, Henning Vest, die unbefriedigenden Ertragsaussichten der Sparte an. Das Unternehmen werde versuchen, möglichst viele betroffene Mitarbeiter durch interne Umbesetzungen zu halten. Den geplanten Verkauf der Talkline ID GmbH begründete Vest damit, dass sich Talkline auf seine Kernkompetenz besinnen müsse. Das sei der Mobilfunkbereich: Talkline zählt hier 1,8 Millionen Kunden und verbucht rund 70 Prozent der gesamten Einnahmen.

Talklines Mutterkonzern, die Tele Danmark-Tochter TDC Mobile, erwägt seit Mai den Verkauf des gesamten Unternehmens. Seitdem hatten Debitel, Mobilcom und - Gerüchten zufolge - das spanisch-finnische Konsortium Group 3G (Telefonica, Sonera) Interesse bekundet. Alle Bewerber sollen aber wieder Abstand genommen haben. Möglicherweise will TDC die Tochter nun mit Restrukturierungsmaßnahmen für potenzielle Interessenten attraktiver machen.