Um die Entwicklergemeinde bereits einzustimmen

Taligent will einige Teile seines Betriebssystems vorab anbieten

07.05.1993

Wie Guglielmi erlaeuterte, setzt sich die Taligent Inc. aus drei Unternehmensbereichen zusammen: Der erste konzentriert sich auf die Implementierung des Taligent-Betriebssystems, das auf einer gestrafften Version des Mach-Kernels basiert.

Eine zweite Gruppe von Mitarbeitern widmet sich dem Thema Entwicklungswerkzeuge. Die dritte Division mit der Bezeichnung "Complementary products" schliesslich arbeitet daran, Teile der Taligent-Technologie an existierende Plattformen anzupassen.

Guglielmi hielte es eigenen Angaben zufolge fuer verfrueht, die fuer die Integration in Systeme anderer Anbieter geeigneten Teile genauer zu bezeichnen. Mit groesster Wahrscheinlichkeit werde es sich jedoch um funktionale Bloecke wie die grafischen Subsysteme oder die Entwicklungsumgebung handeln.

Fest steht offenbar, dass sowohl Apple als auch IBM die Ergebnisse der Taligent-Entwicklung in kuenftige Versionen vorhandener Produkte integrieren werden.

Wie Guglielmi einraeumt, koennten die Apple- und IBM-Erzeugnisse mit Hilfe dieser Add-ons allerdings attraktiver werden, als Taligent - im Hinblick auf die Akzeptanz des eigenen Betriebssystems - lieb sein duerfte.

Mit diesem Risiko will das Software-Unternehmen jedoch leben. Die einzige Alternative waere naemlich, so Guglielmi, dem Mitbewerb den Markt zu ueberlassen. Nach den Plaenen des Taligent-Chefs soll das eigene Betriebssystem, wenn es im uebernaechsten Jahr freigegeben wird, bereits kompatible Tools und Objekte sowie aufgeschlossene Entwickler vorfinden.