Der CFO geht, die Buchprüfer auch

Tabula rasa bei Xerox

12.10.2001
MÜNCHEN (CW) - Der angeschlagene Bürogerätehersteller Xerox forciert seine Umstrukturierung: Die Buchprüfer wurden entlassen, der Finanzchef muss gehen, und Teile der Produktion wurden an einen Auftragsfertiger verkauft.

Rund 220 Millionen Dollar zahlt der Elektronikriese Flextronics für vier Xerox-Standorte und insgesamt 3650 Mitarbeiter, die zwischen den Unternehmen wechseln sollen. Von der Schließung bedroht sind darüber hinaus zwei Xerox-Werke in den USA sowie je eine Fertigung in den Niederlanden und England. Mehr als eine Milliarde Dollar an Produktionskosten und damit fast die Hälfte aller Aufwendungen könne Xerox durch diesen Schritt einsparen, hieß es. Zudem verlässt Chief Financial Officer (CFO) Barry Romeril Xerox zum Ende des Jahres. Auch hat sich das Unternehmen in der letzten Woche von seiner langjährigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG getrennt.

Künftig wird Pricewaterhouse-Coopers (PwC) die Bilanzen prüfen. Man wolle vor dem Jahresabschluss 2001 reinen Tisch schaffen, teilte das Unternehmen mit. In den letzten Monaten hatte KPMG wiederholt die Buchhaltungspraktiken von Xerox kritisiert, "materielle Schwächen der internen Kontrollsysteme" entdeckt und seine Unterschrift unter den letzten Abschluss verweigert.