IBM und Sony zeigen weiter kein Interesse

Tablet PC - der Flop des Jahres 2003

05.12.2003
MÜNCHEN (IDG) - Zum einjährigen Geburtstag des Tablet PC dürfte bei Bill Gates kaum Feststimmung aufgekommen sein. Die Geräte liegen wie Blei in den Regalen, und Sony sowie IBM zeigen dem Konzept die kalte Schulter.

Tablet PCs sind in Europa nahezu unverkäuflich. Die von Microsoft-Gründer Bill Gates vor rund einem Jahr mit großem Brimborium als Notebook-Generation der Zukunft vorstellten Geräte sollten eigentlich das mobile Arbeiten revolutionieren. Doch das Konzept eines tragbaren PC mit Stiftbedienung und "Windows XP Tablet PC Edition" als Betriebssystem konnte im zweiten Quartal 2003 in Europa laut IDC lediglich 19113 Käufer überzeugen. Das entspricht einem Marktanteil im Notebook-Segment von unter einem Prozent.

Diese Marktzahlen sorgen bei Microsoft-Partnern wie Toshiba, Acer und Hewlett-Packard für Verstimmung. Andere Hersteller halten sie davon ab, in das Geschäft mit Tablet PCs einzusteigen. "Die Entwicklung dieses Segments ist sehr enttäuschend", kommentiert Sony-Manager Jean-Christophe Alibert die Verkaufszahlen. Ferner seien die Geräte zu teuer, weshalb Sony in den nächsten sechs Monaten keinen Tablet PC in sein Produktportfolio aufnehmen werde.

Ins gleiche Horn stößt auch Tablet-PC-Abstinenzler IBM und kritisiert zudem, dass die Handschriftenerkennung noch nicht ausgereift sei. Eine Kritik, die Microsoft schmerzen dürfte. Der Konzern hat nämlich gerade erst das Tablet-PC-Betriebssystem überarbeitet und nach eigenen Angaben besonders die Schrifterkennung verbessert. (hi)