CeBIT

T-Systems will nach Umstrukturierung Umsätze wieder steigern

04.03.2009
Die Telekom-Großkundensparte T-Systems will nach ihrer Umstrukturierung die Umsätze 2009 erstmals seit Jahren steigern.

"Wir wollen mit dem Markt wachsen", sagte T-Systems-Chef Reinhard Clemens am Mittwoch auf der Computermesse CeBIT in Hannover. Damit sei nach dem Umbau der Sparte ein Umsatzwachstum von drei Prozent angepeilt helfen soll dabei neben Deutschland vor allem das internationale Geschäft. "Wir machen Geschäfte in allen großen Ländern in Europa."

T-Systems ist dabei, rund 160.000 kleine und mittelgroße Kunden mit einem Umsatzvolumen von rund zwei Milliarden Euro an die Telekom-Festnetzsparte T-Home abzugeben. Ohne diese Kunden wäre die Sparte 2008 auf einen Jahresumsatz von rund neun Milliarden Euro gekommen. Diese sollen bei T-Home mit standardisierten Produkten versorgt werden, während T-Systems sich auf das Lösungsgeschäft konzentrieren will, das eine Mischung aus IT und Telekommunikation darstellt.

Auch die Profitabilität seines Geschäfts will der T-Systems-Chef mittelfristig weiter verbessern. "Bis 2011 wollen wir bei der EBIT-Marge im Mittelfeld unserer Wettbewerber liegen." Das seien derzeit fünf bis zehn Prozent.

Hoffnung auf weitere Großaufträge im ersten Quartal

Dabei hofft Clemens im ersten Quartal auf weitere Aufträge von großen Mittelständlern. "Hier gibt es gute Gelegenheiten." Zuletzt hatte T-Systems für Linde den Betrieb der Rechenzentren mit einem Auftragswert im mittleren dreistelligen Millionenbereich übernommen. Insgesamt bewerbe sich T-Systems derzeit für Aufträge mit einem Gesamtvolumen im zweistelligen Milliardenbereich, sagte Clemens nun. Zuletzt habe die Telekom-Großkundensparte mehr als ein Drittel der Aufträge, für die sie sich beworben hatte, auch tatsächlich gewonnen.

Zum Großteil handele es sich dabei um Outsourcing-Aufträge mit Laufzeiten von fünf bis sieben Jahren. "Das klassische Outsourcing-Geschäft boomt - auch in der Krise", sagte Clemens. Im Schlussquartal 2008 seien die größten Umsätze seit sieben Jahren generiert worden. "Hier haben wir sehr gute Möglichkeiten Liquidität zu schaffen." Er räumte aber gleichzeitig ein, dass Aufträge auch nachverhandelt würden. Der Auftragseingang in der Systemintegration sei hingegen rückläufig. "Das Geschäft funktioniert in der Krise nicht."

Sparprogramm geht weiter

Vor genau einem Jahr hatte T-Systems in diesem Bereich seine Partnerschaft mit Cognizant geschlossen. Im vergangenen Jahr brachte diese Verbindung T-Systems 16 gemeinsame Aufträge mit einem Gesamtumsatz von 70 Millionen Euro ein. Die strukturellen Probleme seien aber noch nicht gelöst, sagte Clemens. "Wir müssen im SI-Bereich schlanker werden und Kosten sparen." Der Personalumbau bei T-Systems werde weitergehen.

Bis 2010 sollen immer noch jährlich 3000 bis 4000 Stellen abgebaut werden gleichzeitig stellt T-Systems aber auch neue Mitarbeiter ein. Bei einem Durchschnittsalter von 47 Jahren bei den Mitarbeitern müsse es eine Erneuerung geben, sagte Clemens. Bis 2010 will T-Systems seine Kosten um rund 800 Millionen Euro senken. (dpa/tc)