T-Systems wächst nur im Mittelstand

30.03.2006
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.
T-Systems startet im Mittelstandsmarkt durch, obwohl die Kompetenz in wichtigen Bereichen noch fehlt.

Sehr zufrieden mit dem Verlauf des Mittelstandsgeschäfts zeigte sich die T-Systems bei der Präsentation ihrer Geschäftszahlen 2005 Anfang März. 405 Millionen Euro konnte die Telekom-Tochter mit IT-Diensten für kleine und mittlere Unternehmen erzielen.

Hier lesen Sie ...

  • welche Bedeutung das Mittelstandsgeschäft für T-Systems hat;

  • warum es mit großen Hoffnungen beladen ist;

  • welche Anforderungen mittlere und kleine Firmen stellen;

  • welche Schwächen und Stärken der Anbieter hat.

Der Geschäftsbereich Business Services, der die Klientel mit IT- und TK-Diensten versorgt, wurde ausdrücklich gelobt: "T-Systems ist damit auf dem besten Weg, sich als führender IT-Service-Provider für den deutschen Mittelstand zu etablieren", hieß es in der Präsentation. Angesichts der im Verhältnis zum Gesamtumsatz der T-Systems eher geringen Bedeutung erstaunt die Betonung dieses Geschäftszweigs. 405 Millionen Euro entsprechen gerade mal knapp drei Prozent des Jahresumsatzes von T-Systems.

"Wir sind in diesem Bereich erst vor einem Jahr gestartet. Für mein Empfinden ist der Start von null auf 405 Millionen Euro Einnahmen pro Jahr grandios", bestärkte Ulrich Kemp, Leiter der Mittelstandsorganisation T-Systems Business Services, die Einschätzung (lesen Sie hierzu: Ulrich Kemp, T-Systems: "Kleine Firmen scheuen die Mietlösung").

T-Systems und IBM führend

Die Einnahmen mit TK-Diensten wie Voice und Data schrumpfen. Das wachsende IT-Geschäft kann den Verlust noch nicht ausgleichen.
Die Einnahmen mit TK-Diensten wie Voice und Data schrumpfen. Das wachsende IT-Geschäft kann den Verlust noch nicht ausgleichen.

Die Marktforscher von PAC bestätigen zumindest die gute Stellung der Telekom-Tochter im IT-Servicesmarkt für mittelständischen Kunden. "T-Systems und IBM sind nach unserer Einschätzung mit jeweils rund 350 Millionen Euro Jahreseinnahmen, die im Projekt- und Outsourcing-Geschäft mit mittelständischen Kunden erzielt werden, Marktführer in diesem Segment", ergänzt Christophe Chalons vom Marktforschungshaus Pierre Audoin Consultants (PAC) in München. Weitere Einnahmen im IT-Umfeld erzielt T-Systems mit dem Wiederverkauf von Hard- und Software. Auf den Plätzen im IT-Servicemarkt für mittelständische Kunden folgen PAC zufolge Siemens Business Services, Hewlett-Packard und EDS. Große Systemhäuser wie Bechtle und Computacenter stuft Chalons im Projekt- und Outsourcing-Geschäft deutlich schwächer ein. Sie erzielen ihre Serviceeinnahmen hauptsächlich mit Wartungsdiensten.