T-Systems sortiert aus und diskutiert über Detecons Zukunft

23.02.2007
Aus dem Unternehmensumfeld heißt es, im Field Service sollen 1.200 Arbeitsplätze abgebaut werde. Außerdem steht das TK-Beratungshaus Detecon auf dem Prüfstand.

Die geplanten Stellenstreichungen sowie die anstehende Neuorganisation bei der Deutschen Telekom machen auch vor der IT-Servicetochter T-Systems nicht halt. Unternehmensnahen Quellen zufolge prüft das Unternehmen die Ausgliederung des Field Service. Außerdem diskutiert das Management-Team um T-Systems-Chef Lothar Pauly, ob die Beratungsgesellschaft Detecon zum Kerngeschäft des Unternehmens zählt.

Bereits im Oktober vergangenen Jahres hatte Pauly die Zukunft des Field Service innerhalb der T-Systems in Frage gestellt, ohne jedoch konkrete Pläne zu präsentieren (siehe auch: "Es gibt keine Alternative zum Stellenabbau."). "Wir verdienen im Field-Service kein Geld. Das kann so nicht bleiben", betonte Pauly damals. Nun berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung", dass rund 1.200 Außendienstmitarbeiter des T-Systems in die vom Telekom-Konzern favorisierte T-Service-Gesellschaft wechseln sollen. Die Zeitung beruft sich auf dem Unternehmen nahestehenden Quellen.

T-Systems-Chef Lothar Pauly: "Wir verdienen im Field-Service kein Geld. Das kann so nicht bleiben"
T-Systems-Chef Lothar Pauly: "Wir verdienen im Field-Service kein Geld. Das kann so nicht bleiben"
Foto: T-Systems

Gegen die Gründung der neuen Geschäftseinheit wehren sich Gewerkschaften und Betriebsräte. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, die als Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat vertreten ist, kündigte ihren Widerstand. Am 28.Februar trifft sich das Kontrollgremium. Das Thema T-Service steht auf der Agenda.

Zudem diskutiert T-Systems der Zeitung zufolge auch die Zukunft der hauseigenen Unternehmensberatung Detecon. Das Consulting-Haus ist aus dem Zusammenschluss der Telekom-eigenen Consultants sowie der Berater von Diebold hervorgegangen, die mit der Übernahme des Debis Systemhauses im Jahr 2000 in den Telekom-Konzern wechselten. Detecon beschäftigt derzeit 780 Mitarbeiter. Ihr Beratungsangebot zählt offenbar nicht mehr zum Kerngeschäft von T-Systems.

Nämliches droht dem Geschäftsbereich Media & Broadcast, der technische Dienstleistungen für Radio- und Fernsehsender erbringt. Hier seien Pläne zur Ausgründung bereits sehr weit gediehen, sagte eine der informierten Personen. In dem Bereich sind rund 1.200 Mitarbeiter tätig. Möglicherweise werde der Bereich Media & Broadcast zusammen mit der zum Mutterkonzern Telekom gehörenden Funkturm-Gesellschaft veräußert. Auch dieses Segment mit rund 500 Mitarbeitern zähle das Unternehmen nicht länger zum Kerngeschäft. Bereits 2003 hatte die Telekom Verkaufspläne gehabt, aus denen dann aber nichts wurde. Damals hatte sie angeblich bis zu zwei Milliarden Euro als Erlös erwartet. (jha)