Telekom reagiert auf öffentliche Kritik

T-Systems konkretisiert Clean-Pipe-Pläne

14.11.2013
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Nachdem die Telekom in den Medien für ihre Vorstellungen eines "sicheren deutschen Internets" heftig kritisiert wurde, hat nun zumindest T-Systems seine Clean-Pipe-Pläne für Unternehmenskunden konkretisiert.
Ein Bestandteil der Clean Pipe von T-Systems sind BSI-zertfizierte Router von Lancom.
Ein Bestandteil der Clean Pipe von T-Systems sind BSI-zertfizierte Router von Lancom.
Foto: Lancom

Die Diskussionen um die globale Schnüffelei der NSA bereicherte die Telekom mit der Vision eines "sicheren deutschen Internets". Ein besonderer PR-Coup schien dem Konzern dabei mit der Ankündigung einer "Clean Pipe" gelungen zu sein. In den Medien, so auch bei uns, wurde die Telekom für ihre Pläne allerdings scharf kritisiert.

Zumindest T-Systems reagierte mittlerweile auf die Medienschelte und konkretisierte gegenüber der COMPUTERWOCHE die Clean-Pipe-Pläne. Dabei hat die Clean Pipe laut T-Systems nichts mit den allgemeinen Diskussionen über ein sicheres deutsches Internet zu tun. Vielmehr handele es sich bei Clean Pipe um ein Angebot für mittelständische Unternehmen, dessen Start offiziell zur CeBIT 2014 geplant ist. In Form eines Bundles sollen die Unternehmen so einen sicheren Weg in die Cloud und das Internet erhalten.

Ein Bestandteil des Bundles sollen die BSI-zertifizierten Router des deutschen Herstellers Lancom sein, die am Unternehmensstandort deds Kunden aufgestellt werden. Über den CompanyConnect-Dienst (ein Standleitungsangebot) des Carriers sollen die Unternehmen dann an das IP-Backbone der Telekom angebunden werden. Über diese Infrastruktur werde dann ein VPN-Tunnel zum Cloud-Portal der T-Systems aufgebaut. In diesem Portal könne der Anwender dann Sicherheits-Services per Mausklick buchen, so dass er kein eigenes Equipment oder Security-Know-how vor Ort im eigenen Unternehmen benötige. Eine der Optionen sei dabei etwa, dass T-Systems eingehenden Internet-Verkehr auf Schädlinge etc. prüfe. Bei T-Systems vergleicht man dieses Vorgehen mit einem Wasserfilter, der etwa im Haus installiert wird, um reines Wasser zum Kaffee kochen etc zu erhalten.

Nach derzeitigen Plänen soll Clean Pipe wohl zu einem festen Komplettpreis vermarktet werden, egal welche Security-Services der Kunde im Portal bucht beziehungsweise aktiviert. Laut T-Systems wurd das Produkt bereits von TÜV Rheinland zertifiziert.