T-Systems diskutiert über Detecons Zukunft

27.02.2007
Das TK-Beratungshaus steht auf dem Prüfstand. Außerdem sollen 1200 Arbeitsplätze im Field-Service gestrichen werden.

Unternehmensnahen Quellen zufolge prüft T-Systems die Ausgliederung des technischen Vor-Ort-Service. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" hat von einer dem Unternehmen nahe stehenden Quelle erfahren, dass rund 1200 Außendienstmitarbeiter von T-Systems in den noch zu gründenden Geschäftsbereich T-Service wechseln sollen. In der neuen Organisation möchte das Telekom-Management Call-Center-Mitarbeiter und Servicetechniker zusammenführen. Die bislang bekannt gewordenen Pläne erstreckten sich aber immer nur auf Mitarbeiter der Festnetzsparte T-Com. Gewerkschaften und Betriebsräte haben ihren Widerstand gegen T-Service angekündigt.

Zudem diskutiert T-Systems der "FAZ" zufolge auch die Zukunft der hauseigenen Unternehmensberatung Detecon. Das Consulting-Haus ist aus dem Zusammenschluss der Telekom-eigenen Consultants sowie der Berater von Diebold hervorgegangen, die mit der Übernahme des Debis Systemhauses im Jahr 2000 in den Telekom-Konzern wechselten. Detecon beschäftigt derzeit 780 Mitarbeiter. Ihr Beratungsangebot zählt offenbar nicht mehr zum Kerngeschäft von T-Systems.

T-Systems verdient im Field-Service kein Geld

Auch dem Geschäftsbereich Media & Broadcast, der technische Dienstleistungen für Radio- und Fernsehsender erbringt, droht die Ausgründung. In dem Bereich sind rund 1200 Mitarbeiter tätig. Möglicherweise werde der Bereich Media & Broadcast zusammen mit der zum Mutterkonzern Telekom gehörenden Betreibergesellschaft für Sendeanlagen, Deutsche Funkturm, veräußert. Auch dieses Segment mit rund 500 Mitarbeitern zählt das Unternehmen offenbar nicht zum Kerngeschäft. Bereits 2003 hatte die Telekom Verkaufspläne für die Funkturm-Gesellschaft gehabt, aus denen dann aber nichts wurde. Damals wollte der Carrier angeblich bis zu zwei Milliarden Euro erlösen.

T-Systems kommentierte die Meldungen nicht. Ein Sprecher verwies lediglich zum Thema Field Service auf ein Interview, das CEO Lothar Pauly im Oktober vergangenen Jahres mit der computerwoche geführt hat. Darin hatte der T-Systems-Chef gesagt, im Field-Service verdiene T-Systems kein Geld, das könne so nicht bleiben. Über konkrete Pläne hatte er sich nicht geäußert (www.computerwoche.de/ 582350). (jha)