T-Systems: Chefsuche mit besonderen Umständen

25.09.2007
Einer der Gründe für die Schwierigkeiten der Telekom, den Chefsessel bei T-Systems neu zu besetzen, ist einem Pressebericht zufolge die Schwangerschaft der Topkandidatin.

Seit dem Rücktritt von CEO Lothar Pauly Ende Mai ist die Telekom-Geschäftskundensparte T-Systems praktisch führungslos, da Finanzvorstand Wilfried Peters die Aufgaben des langjährigen Siemens-Managers nur kommissarisch mit übernommen hat. Dennoch scheint die schwierige Situation des ITK-Dienstleisters, für den zudem händeringend strategische Partner gesucht werden, nur ein Grund für die lange Vakanz des Postens zu sein. Ein weiterer sei, dass Claudia Funke, die Telekom-Chef René Obermann und Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Zumwinkel gerne an der Spitze von T-Systems sehen würden, hochschwanger wäre, berichtet das "Manager-Magazin" in seiner aktuellen Ausgabe unter Berufung auf Insider. Die derzeitige McKinsey-Direktorin wolle offenbar erst die Geburt ihres Kindes in einigen Wochen abwarten, bevor sie über ihre berufliche Zukunft entscheide. Zur Auswahl stünden der Wechsel zu T-Systems oder die Fortsetzung ihrer Tätigkeit bei McKinsey, wo sie seit 2004 als Director High Tech Practice arbeitet. Nach dem ersten Kind nur noch in homöopathischen Dosen zu arbeiten oder gar ganz aufzuhören, wäre für sie nie eine Option, hatte sie im Frühjahr in einem Gespräch mit "Spiegel Online" erklärt.

Die Telekom könnte von einer Entscheidung zugunsten von T-Systems durchweg profitieren: So hat Funke seit Jahren immer wieder an der Strategie der Telekom-Geschäftskundensparte mitgearbeitet. Außerdem pflegte sie engen Kontakt zu dem vor zweieinhalb Jahren verstorbenen T-Systems-Boss Konrad Reiss. (mb)