T-Systems-Chef plant tiefe Einschnitte

11.10.2006
Im Gespräch mit der COMPUTERWOCHE kündigte Lothar Pauly einen Stellenabbau in Deutschland und Einstellungen im Ausland an.

Im geplanten Umbau des Telekom-Konzerns wird T-Systems eine Schlüsselrolle spielen. Der Chef des IT-Dienstleisters, Lothar Pauly, verantwortet jetzt die interne IT und soll in dieser Funktion das IT-Budget des Carriers um eine Milliarde Euro pro Jahr reduzieren. CIO Peter Sany berichtet an Pauly, ebenso Hamid Akhavan, der im Telekom-Konzern als Verantwortlicher des Netzbetriebs quasi die Rolle des Produktionschefs bekleidet. Die Einsparungen belasten den Umsatz der Telekom-Tochter T-Systems, Pauly sieht daher kaum Spielraum für mehr Beschäftigung in Deutschland.

Im Gegenteil: Neben dem vor einigen Monaten angekündigtem Abbau von 5500 Stellen sollen weitere 1600 Arbeitsplätze in der Mittelstandsorganisation Business Services gestrichen werden. Einstellungen strebt der IT-Dienstleister dagegen in der Slowakei, in Ungarn und in Indien an. Die Verlagerung von Arbeitsplätzen soll sich auch in den kommenden Jahren fortsetzen: "In Deutschland wird die Zahl der Mitarbeiter zurückgehen und im Ausland steigen", sagte Pauly.

Die Entwicklung geht mit einer Bereinigung des Portfolios einher. Alldata, die erst vor eineinhalb Jahren übernommene IT-Tochter des Versicherungskonzerns Arag, wird aufgelöst oder verkauft. Eine endgültige Entscheidung steht noch aus. Ebenso verfährt Pauly mit dem Field-Service. Wartungsdienste will T-Systems nur noch dort vor Ort betreiben, wo es eine Vielzahl von Kunden und Rechnern zu betreuen gilt, also etwa in Bonn. Den Service in der Fläche sollen Drittfirmen leisten. (Das komplette Interview finden sie hier: "Es gibt keine Alternative zum Stellenabbau.")