T-Systems-CEO plant tiefe Einschnitte

10.10.2006
Lothar Pauly kündigt im CW-Gespräch Stellenabbau in Deutschland und Einstellungen im Ausland an.

T-Systems wird beim geplanten Umbau des Telekom-Konzerns eine Schlüsselrolle spielen. Der Chef des IT-Dienstleisters, Lothar Pauly, verantwortet jetzt die interne IT und soll in dieser Funktion das IT-Budget des Carriers um eine Milliarde Euro pro Jahr reduzieren. CIO Peter Sany berichtet an Pauly, ebenso Hamid Akhavan, der als Verantwortlicher des Netzbetriebs quasi die Rolle des Produktionschefs bekleidet. Die Einsparungen belasten den T-Systems-Umsatz, Pauly sieht daher kaum Spielraum für mehr Beschäftigung in Deutschland.

Im Gegenteil: Neben dem vor einigen Monaten angekündigten Abbau von 5500 Stellen sollen weitere 1600 Arbeitsplätze in der Mittelstandsorganisation Business Services gestrichen werden. Einstellungen strebt der IT-Dienstleister dagegen in der Slowakei, in Ungarn und in Indien an. Die Verlagerung von Arbeitsplätzen soll sich auch in den kommenden Jahren fortsetzen: "In Deutschland wird die Zahl der Mitarbeiter zurückgehen und im Ausland steigen", sagte Pauly.

Die Entwicklung geht mit einer Bereinigung des Portfolios einher. Alldata, die erst vor eineinhalb Jahren übernommene IT-Tochter des Versicherungskonzerns Arag, wird aufgelöst oder verkauft. Ebenso verfährt Pauly mit dem Field-Service. Wartungsdienste will T-Systems nur noch dort vor Ort betreiben, wo es eine Vielzahl von Kunden und Rechnern zu betreuen gilt, also etwa in Bonn. Den Service in der Fläche sollen Drittfirmen leisten. (Interview mit Lothar Pauly auf Seite 12) (jha)