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T-Online schreibt erstmals EBITDA-Gewinn

26.08.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - T-Online, die Internet-Tochter der Deutschen Telekom, hat im ersten Halbjahr 2002 erstmals vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) einen Gewinn erzielt: Nach vorläufigen Zahlen beläuft sich das Plus auf 15 Millionen Euro, nachdem das Unternehmen im Vergleichszeitraum des Vorjahres noch einen EBITDA-Verlust von 123 Millionen Euro ausgewiesen hatte. T-Online profitierte dabei von dem Verkauf des 40-prozentigen Anteils von T-Motion an die Mobilfunkschwester T-Mobile. Nach eigenen Angaben hätte das Unternehmen aber auch ohne diese Einnahmen einen EBITDA-Profit von etwa 1,5 Millionen Euro geschrieben. Ursprünglich hatte der Internet-Dienstleister erst ein Quartal später mit operativ schwarzen Zahlen gerechnet.

Unter dem Strich verbuchte T-Online einen Nettoverlust von 137 Millionen Euro und konnte damit das Defizit des Vorjahreszeitraums (266 Millionen Euro) fast halbieren. Nahezu unverändert waren dagegen die Abschreibungen: Sie sanken von 212 Millionen auf 208 Millionen Euro, darunter Goodwill in Höhe von 174 Millionen Euro.

Der Umsatz des Konzerns kletterte im Jahresvergleich um rund 37 Prozent von 539 Millionen auf 738 Millionen Euro. Bleiben die Einnahmen der Tochtergesellschaften in Höhe von 83 Millionen Euro unberücksichtigt, hätte das Wachstum laut T-Online immer noch 32,5 Prozent betragen. Im Non-Access-Bereich steigerte T-Online die Einnahmen um über 90 Prozent von rund 80 Millionen auf 152 Millionen Euro. Die liquiden Mittel zum 30. Juni bezifferte T-Online mit 3,6 Milliarden Euro.

Der Internet-Dienstleister konnte nach eigenen Angaben die Zahl der Zugangskunden im Jahresvergleich um ein Viertel auf 11,6 Millionen Abonnenten erhöhen. Von den 9,4 Millionen Nutzern hierzulande sollen bereits 2,2 Millionen den Breitbanddienst T-DSL verwenden.

T-Online wollte die Halbjahreszahlen ursprünglich erst am Donnerstag offiziell bekanntgeben. Durch einen Arbeitsfehler waren jedoch Details über die Website bereits vorher nach außen gedrungen, teilte das Unternehmen mit. Die Telekom-Tochter entschloss sich daher, den kompletten Zwischenbericht früher als geplant freizugeben. (mb)