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T-Online hat über vier Millionen Kunden

09.12.1999
Börsengang im April 2000, Start in Österreich

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Mehr als vier Millionen Anwender benutzen inzwischen den Online-Dienst der Deutschen Telekom T-Online. Das verkündete Wolfgang Keuntje, Chef der Telekom-Tochter, gestern in Bonn. In den letzten elf Monaten habe der Dienst 1,3 Millionen Neukunden gewonnen.

Die Deutsche Telekom teilte ferner mit, es sei bislang noch kein offizieller Beschluß über den Börsengang von T-Online gefaßt worden. Dennoch werde die Betreibergesellschaft, die Deutsche Telekom Online Service GmbH, am 1. Januar 2000 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, damit bei Bedarf schnell gehandelt werden könne. Zeitungsberichten zufolge könnte das IPO bereits im April nächsten Jahres stattfinden. Marktexperten schätzen den Börsenwert von T-Online auf zirka 15 Milliarden Dollar. Im Fall des Börsenganges will die Telekom nach eigenen Angaben nur zirka 30 Prozent der Aktien verkaufen und die Kontrollmehrheit behalten.

Der Gang an die Börse würde T-Online einen Schritt weiter auf dem Weg in die Internationalisierung bringen und könnte bei der Schaffung einer globalen Marke à la "www.t-online.com" hilfreich sein. Der Ex-Monopolist hat bereits mehrfach derartige Pläne anklingen lassen, jedoch noch keine entsprechenden Strategien entwickelt. Einfach wird es nicht werden, denn obwohl T-Online nach AOL weltweit der zweitgrößte Internet-Service-Provider ist, sind seine Dienste bislang auf Deutschland beschränkt. Zumindest in Europa wird sich das in Kürze ändern: Nächste Woche will T-Online seinen österreichischen Dienst "T-Online.at" - der bereits live-geschaltet ist - offiziell vorstellen. Dieser wird in Zusammenarbeit mit der Maxmobil AG, einer TK-Tochter der Deutschen Telekom in Österreich, betrieben.

Keuntje ließ auf der gestrigen Konferenz zudem durchblicken, daß ein britisches und französisches Internet-Angebot ebenfalls denkbar wäre. Dies könne zusammen mit den kürzlich durch die Telekom erworbenen TK-Carriern Siris aus Frankreich und One-2-One aus Großbritannien realisiert werden. Letzterer sei zwar ein Mobilfunkanbieter, weitere Akquisitionen seien jenseits des Kanals jedoch nicht ausgeschlossen, so Keuntje weiter.