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T-Online: Breitbandgeschäft erfordert schnelle Fusion mit Telekom

04.11.2005
Der Internetanbieter T-Online sieht sich durch seine auf Eis gelegte Eingliederung in die Deutsche Telekom im rasant wachsenden Breitbandgeschäft benachteiligt.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Derzeit gebe es "massive Veränderungen" auf dem Telekommunikationsmarkt, begründete das Unternehmen am Freitag vor dem Landgericht Darmstadt seinen Antrag, die Fusion im Eilverfahren zu genehmigen. Mit der mündlichen Verhandlung kam der Verschmelzungsbeschluss der Hauptversammlung von T-Online aus dem vergangenen April erstmals vor Gericht. Wegen der Klagen von Kleinaktionären durfte er bislang nicht wirksam werden.

Bis 2007 werde die Zahl der Breitbandanschlüsse in Deutschland um vier bis sechs Millionen steigen, sagte T-Online-Anwalt Bodo Riegger. "Entweder sind wir da dabei oder nicht." Erst die Fusion werde die Unternehmen in die Lage versetzen, dazu konkurrenzfähige Angebote zu machen. Bis über die Klagen der Kleinaktionäre rechtskräftig entschieden sei, könne es jedoch noch vier bis fünf Jahre dauern.

Für die Kleinaktionäre machte Rechtsanwalt Klaus Steiner geltend, durch eine vorgezogene Eintragung ins Handelsregister werde die Fusion unumkehrbar. Die erhofften Vorteile aus einer engeren Zusammenführung der Internet- und Festnetzangebote von T-Online und Telekom seien aber auch ohne die Verschmelzung zu verwirklichen. Den Unternehmen warf er vor, sie hätten die Aktionäre vor der Hauptversammlung einseitig informiert. (dpa/tc)