Netzausbau

T-Mobile US besorgt sich frisches Geld an der Börse

12.11.2013
Smartphones sind Datensauger. Die Mobilfunkanbieter müssen deshalb ihre Netze teuer ausbauen. Die Deutsche Telekom überlässt die Finanzierung dieses Kraftakts in den USA ihrer dortigen Tochter.

Die US-Mobilfunktochter der Deutschen Telekom zapft den Kapitalmarkt an, um sich fit für den Wettbewerb mit den größeren amerikanischen Rivalen zu machen. Die Einnahmen aus dem geplanten Verkauf neuer Aktien braucht T-Mobile US für den Ausbau des Netzes.

Die Telekom wird sich allerdings nicht an dieser Kapitalerhöhung beteiligen, wie ein Sprecher des Bonner Konzerns erklärte. Ihr Anteil werde dadurch von derzeit etwa 74 Prozent auf schätzungsweise 67,5 Prozent sinken. Die Telekom selbst werde aber keine Aktien des Tochterunternehmens aus ihrem Bestand verkaufen.

T-Mobile US bietet bis zu 72,8 Millionen Aktien an, wie das Unternehmen am Sitz in Bellevue im Bundesstaat Washington mitteilte. Zum Schlusskurs vom Montag würden die Einnahmen bei annähernd zwei Milliarden Dollar (rund 1,5 Milliarden Euro) liegen, wobei Abschläge auf den Preis bei derartigen Kapitalerhöhungen üblich sind. Die Aktie fiel nach Börsenschluss um 3 Prozent.

T-Mobile US war im Mai mit dem Wettbewerber MetroPCS fusioniert, um den Abstand zu den größeren Rivalen Verizon, AT&T und Sprint zu verringern. Dank vereinfachter günstiger Tarife konnte die Telekom-Tochter im Laufe des dritten Quartals die Zahl der Kunden um 1 Million auf gut 45 Millionen steigern. Sie schrieb aber weiterhin einen Verlust.

Das Unternehmen steht nun vor der Herausforderung, das Netz für das steigende Datenaufkommen durch Smartphones auszubauen, was Milliardensummen verschlingen dürfte. Es sei immer Ziel gewesen, dass T-Mobile US ein sich selbst finanzierendes Unternehmen werde, sagte der Telekom-Sprecher. (dpa/sh)