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T-Mobile muss sparen

08.11.2004

Auf die Landesgesellschaften von T-Mobile International, der Mobilfunktochter der Deutschen Telekom, rollt eine Sparwelle zu. In einem bekannt gewordenen Brief an die Mitarbeiter von René Obermann, Chef der T-Mobile International, heißt es: "Um weiter zu wachsen und in die Zukunft von T-Mobile investieren zu können, müssen wir bis 2006 mehr als zehn Prozent unserer heutigen operativen Kosten einsparen." Für die sechs nationalen T-Mobile-Ableger in Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, Tschechien, Österreich und den USA bedeutet das Schreiben, das den Titel "Sparen für Wachstum" trägt, ein Sparprogramm in Höhe von einer Milliarde Euro.

Gegenüber der COMPUTERWOCHE bestätigte eine T-Mobile-Sprecherin, dass alle Landesgesellschaften von der Konsolidierung betroffen sein, Deutschland aber eine große Rolle spielen werde. Eine Entscheidung, welche operativen Kosten gesenkt werden können, soll bis Ende des Jahres fallen. Fest steht aber, dass Obermann das Portfolio mit 1200 unterschiedlichen Tarifen ein Dorn im Auge ist. Er hatte im Sommer außerdem angekündigt, die Subventionen von Handys drosseln zu wollen. Ob die Maßnahme auch Entlassungen zur Folgen haben wird, ist laut T-Mobile derzeit noch unklar.

Mit der Kostensenkungsinitiative will Obermann T-Mobile für den härter werdenden Marktkampf rüsten. Analysten erwarten im kommenden Jahr einen Rückgang beim Absatz von Mobiltelefonen. Außerdem rechnen sie mit zunehmenden Aktivitäten durch Anbieter, die keine eigenen Netze betreiben. Der zunehmende Wettbewerb, so die Einschätzung, werde zu sinkenden Tarifen im Mobilfunkgeschäft führen. T-Mobile Deutschland bekommt den Konkurrenzkampf bereits zu spüren. Laut deren Chef, Timotheus Höttges, liege der wichtige Ebitda-Zielwert zur Jahresmitte deutlich unter den Erwartungen. (pg)